Sylt wird sicherer: Clubs setzen auf Safe Places zu Pfingsten!

Kampen, Deutschland - Nach den rassistischen Vorfällen im Club Pony auf Sylt im vergangenen Jahr wurde eine Initiative ins Leben gerufen, um das Nachtleben sicherer zu gestalten. Geschäftsführer Tom Kinder kündigte an, dass der Club zu Pfingsten 2025 zwei „Safe Places“ einrichten wird, an denen Mitarbeiter bereitstehen, um Unterstützung zu bieten, falls sich Gäste unwohl fühlen oder problematische Situationen beobachten. Kinder erwartet zu Pfingsten zahlreiche Feiernde aus ganz Deutschland in Kampen und zeigt sich optimistisch, dass der Vorfall vom vergangenen Jahr ein Einzelfall war.
Im Mai 2024 wurden in der Bar in Kampen rassistische Parolen gegrölt, was zu Ermittlungen wegen Volksverhetzung führte. Ein Video des Vorfalls ging viral, und die Staatsanwaltschaft Flensburg hat die Ermittlungen gegen drei der vier beteiligten Personen eingestellt. Gegen einen 26-Jährigen wurde jedoch ein Strafbefehl beantragt. Trotz dieser Vorfälle betonte Kinder, dass der Club kein Publikum anziehen möchte, das extremistisches Gedankengut vertritt.
Initiativen für ein sicheres Nachtleben
Die Problematik von Diskriminierung im Nachtleben ist nicht neu. Häufige Vorfälle, wie anstößige Anmachsprüche und übergriffiges Verhalten, machen die Schaffung eines sicheren Umfelds notwendig. Aus diesem Grund haben die Fachstelle Pop und die Initiative Safe the Dance einen Awareness-Leitfaden für Clubs und Festivals entwickelt. Dieser Leitfaden zielt darauf ab, das Nachtleben inklusiver zu gestalten und darüber hinaus Diskriminierung zu bekämpfen.
Der Leitfaden bietet Clubs, Kollektiven und Veranstaltern Werkzeuge, um einen respektvollen und rücksichtsvollen Umgang zu fördern. Workshops und Vorträge zu Themen wie Gender Equality, Diversität und Intersektionalität wurden ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen. Ein digitaler Think-Tank zu Awareness und Diversity wurde ebenfalls gegründet, um den Austausch zwischen Kreativen und Veranstaltern zu fördern.
Feedback und Herausforderungen
Die Rückmeldungen zu dem Awareness-Leitfaden waren überwiegend positiv, jedoch wurde die Veröffentlichung in einer Phase von Clubschließungen als unglücklich wahrgenommen. Viele Betriebe konnten sich aufgrund von Krisen und Personalmangel nicht intensiv mit dem Leitfaden auseinandersetzen. Dennoch besteht ein erkennbares Interesse in der Münchner Popszene, um ein neues Bewusstsein für die Themen Vielfalt und Diskriminierung zu schaffen. Clubbetreiber, Personal und Kreative haben die Möglichkeit, als Multiplikatoren zu wirken und den Prozess zur Schaffung eines sogenannten „safer spaces“ voranzutreiben.
Die Bemühungen, ein sicheres und einladendes Nachtleben zu fördern, sind ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Diskriminierung. Diese Initiativen sind nicht nur für die Gäste von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Nachtkultur in Deutschland, die ein respektvolles Miteinander fördern sollte. Immer mehr Clubbetreiber erkennen die Notwendigkeit, ein inklusives und sicheres Umfeld zu schaffen, in dem jede*r willkommen ist.
Details | |
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Vorfall | Rassismus |
Ursache | Volksverhetzung |
Ort | Kampen, Deutschland |
Festnahmen | 1 |
Quellen |