Südkorea in der Krise: Übergangspräsident Han Duck-soo tritt zurück!

Vienna, Österreich - Am 1. Mai 2025 trat Han Duck-soo, der Übergangspräsident von Südkorea, einen Monat vor der Präsidentenwahl am 3. Juni 2025, zurück. In einer live übertragenen Rede äußerte Han den Wunsch, eine „noch größere Verantwortung zu übernehmen“. Diese Aussage wurde in den südkoreanischen Medien als Hinweis gedeutet, dass Han möglicherweise als Präsidentschaftskandidat für das konservative Lager antreten könnte. Finanzminister Choi Sang-mok wird die Amtsgeschäfte in der Übergangszeit übernehmen. Han Duck-soo hat eine lange Karriere hinter sich, in der er sowohl unter konservativen als auch unter linksliberalen Präsidenten diente und auch als Diplomat, unter anderem als Botschafter in den USA, tätig war. Vienna.at berichtet, dass Han’s Rücktritt in den context einer schwerwiegenden politischen Krise erfolgt.
Ein wesentlicher Auslöser dieser Krisensituation war die Amtsenthebung des ehemaligen Präsidenten Yoon Suk-yeol, der Anfang April 2025 vom Verfassungsgericht seines Amtes enthoben wurde. Yoon sieht sich nicht nur wegen Amtsmissbrauchs, sondern auch wegen Hochverrats konfrontiert. Ihm drohen im Falle eines Schuldspruchs schwerwiegende Strafen, einschließlich einer lebenslangen Haftstrafe oder theoretisch sogar der Todesstrafe. Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit der plötzlichen Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember 2024, die Yoon damit begründete, dass die linke Opposition von kommunistischen Kräften unterwandert sei, jedoch ohne ausreichende Beweise vorzulegen.
Politische Turbulenzen und ihre Folgen
Yoons Entscheidung führte dazu, dass Militärs angewiesen wurden, Abgeordnete der Nationalversammlung daran zu hindern, das Kriegsrecht für ungültig zu erklären. In der Folge gab es eine Erneuerung der politischen Spannungen und das südkoreanische Parlament entband Han Duck-soo von seinen Aufgaben, um die politische Situation zu stabilisieren. Ein beeindruckendes Ergebnis der Abstimmung: 192 von 300 Abgeordneten stimmten für die Amtsenthebung von Han. In der sich zuspitzenden Lage beantragte die Opposition die Abstimmung, während die Regierungspartei versuchte, per einstweiliger Verfügung gegen die Amtsenthebung vorzugehen, was jedoch an den juristischen Strukturen scheiterte. Tagesschau.de berichtet von den heftigen Diskussionen um die Notwendigkeit und die legitime Stimmenanzahl für eine Amtsenthebung.
Die bereits bestehende Staatskrise hat das Wirtschaftswachstum Südkoreas beeinträchtigt und internationale Investoren verunsichert. In den aktuellen Umfragen für die bevorstehenden Wahlen führt der linke Oppositionsführer Lee Jae-myung, was die Situation weiter aufheizt und die Bereitschaft zu politischen Reformen und Stabilität in Frage stellt.
Details | |
---|---|
Ort | Vienna, Österreich |
Quellen |