Österreich trauert um die Opfer eines der schlimmsten Anschläge

Österreich trauert um die Opfer eines der schlimmsten Anschläge
Die Polizei in Österreich sucht am Mittwoch nach Hinweisen, nachdem ein Schütze am Tag zuvor an seiner ehemaligen Schule in Graz das Feuer eröffnet hatte und dabei neun Schüler sowie eine Lehrerin getötet wurden. Diese schockierende Tat hat das Land in einen Zustand der Trauer versetzt.
Trauer um die Opfer
Zahlreiche Menschen versammelten sich am Tatort, um 24 Stunden nach dem Amoklauf eine Schweigeminute abzuhalten. Die Stadt Graz, die Hauptstadt der südlichen österreichischen Provinz Steiermark, hat die schwersten Folgen eines der schlimmsten Amokläufe an Schulen in der Geschichte des Landes erlebt.
Ermittlungen bei der Familie des Täters
Die Behörden bestätigten, dass sie das Zuhause des 21-jährigen österreichischen Täters durchsucht hatten. Der Sprecher der Polizei Graz, Sabri Yorgun, informierte CNN, dass bei der Durchsuchung eine funktionsuntüchtige, selbstgebaute Bombe, ein Suizidbrief sowie eine Video-Botschaft gefunden wurden. „Wir haben die Wohnadresse des Verdächtigen aus dem Grazer Bezirk durchsucht und konnten feststellen, dass sowohl in digitaler Form als auch handschriftlich ein Suizidbrief vorlag“, sagte Yorgun in einem Interview.
Die Opferzahlen steigen
Von den insgesamt zehn Todesopfern waren neun Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren. Ein Opfer wurde tot aufgefunden, als die Einsatzkräfte am Dienstagmorgen eintrafen. Die Leichen der anderen Schüler sowie mehrere verletzte Kinder wurden im Gebäude entdeckt. Die zehnte Person, die am Dienstagabend im Krankenhaus starb, war eine weibliche Lehrerin, wie Yorgun bestätigte.
Internationale Reaktionen
François Barrot, der französische Außenminister, teilte mit, dass eines der Opfer ein französischer Schüler war. „Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gelten seiner Familie und seinen Freunden“, sagte Barrot.
Gesundheitszustand der Verletzten
Alle Verletzten des Angriffs vom Dienstag sind mittlerweile stabil. Neun von ihnen befinden sich weiterhin auf der Intensivstation. Ein Opfer mit Gesichtsverletzungen benötigt eine Nachoperation, während ein weiteres eine Knieoperation benötigt.
Hintergründe des Angriffs
Die Polizei wurde um etwa 10 Uhr Ortszeit (4 Uhr ET) zu Berichten über „mehrere“ Schüsse an der Schule in Graz gerufen. Eine Vielzahl von Fahrzeugen und ein Polizeihubschrauber wurden sofort eingesetzt. Der Täter, der zuvor die Schule besucht, aber nicht abgeschlossen hatte, nutzte sowohl ein Gewehr als auch eine Handfeuerwaffe für seine blutige Tat, bevor er sich in einem Badezimmer das Leben nahm, so die Behörden auf einer Pressekonferenz.
Waffengewalt in Österreich
Waffengewalt ist in Österreich, sowie in den meisten mitteleuropäischen Ländern, eher selten. Laut dem Institute for Health Metrics and Evaluation lag die Mordrate mit Schusswaffen im Jahr 2021 bei lediglich 0,1 pro 100.000 Menschen, im Vergleich zu 4,5 pro 100.000 Menschen in den Vereinigten Staaten. Allerdings ist die Waffenbesitzrate in Österreich höher als in den meisten europäischen Ländern; nach dem Small Arms Survey gibt es 30 zivile Feuerwaffen pro 100 Bürger.
Ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit
In den letzten Jahren sind einige wenige hochkarätige gewaltsame Vorfälle in Österreich verzeichnet worden. Im Oktober letzten Jahres wurde der Bürgermeister einer nordösterreichischen Stadt erschossen, ebenso ein weiteres Opfer. Im Februar stach ein 23-Jähriger in Südösterreich fünf Passanten nieder, was die Polizei als willkürlichen Angriff einstuft.
Die Berichterstattung von CNN über diesen Vorfall wurde von Rob Picheta, Lauren Kent und Saskya Vandoorne unterstützt.