Grazer Schul-Attentäter: Online-Aktiv mit fatalen Vorzeichen!

Der Grazer Attentäter Arthur A. war vor seiner Tat am 13. Juni 2025 online aktiv und nutzte zahlreiche soziale Medien zur Radikalisierung.
Der Grazer Attentäter Arthur A. war vor seiner Tat am 13. Juni 2025 online aktiv und nutzte zahlreiche soziale Medien zur Radikalisierung. (Symbolbild/DNAT)

Grazer Schul-Attentäter: Online-Aktiv mit fatalen Vorzeichen!

Graz, Österreich - Der Grazer Schul-Attentäter Arthur A. war bis zuletzt in der digitalen Welt aktiv, was die Ermittler vor neue Herausforderungen stellt. In der analogen Welt hatte der 21-Jährige laut Berichten von exxpress.at kaum soziale Kontakte. Stattdessen war er mit mindestens einem Dutzend Social-Media-Accounts auf verschiedenen Plattformen sehr präsent. Darunter finden sich X (Twitter), Tumblr, YouTube, Steam und andere Websites, die von Gamern und E-Sport-Begeisterten genutzt werden.

Arthur A. war in E-Sport-Teams aktiv und hatte eine lange Geschichte in der Gaming-Community. Sein Nutzerverlauf auf Steam reicht bis ins Jahr 2015 zurück, seine Aktivitäten wurden bis zu den letzten Tagen vor dem Attentat dokumentiert. Er war an Wettbewerben in Spielen wie Valorant und Call of Duty beteiligt. Auffällig ist, dass sein Nutzerprofil auf b3.gg Hinweise auf seine Mitgliedschaft in Valorant-E-Sport-Clans aufweist.

Makabres Geschenk und erschreckende Symbole

Am Tag des Anschlags postete Arthur A. ein Foto von sich auf einem seiner X-Accounts, das ihn in schwarzer Kleidung und Springerstiefeln zeigt. Zudem hatte er am Vortag auf Tumblr ein Bild seiner Waffen – einer abgesägten Schrotflinte und einer Glock 19 – veröffentlicht, mit der passenden Bezeichnung: „A very early birthday present“. Dieses makabre Geschenk bezieht sich auf seinen bevorstehenden 22. Geburtstag am 23. Juni.

Die Online-Präsenz des Attentäters umfasste auch die Glorifizierung vergangener Schulattentate, insbesondere des Columbine-Massakers von 1999. Er bezeichnete die Täter Eric Harris und Dylan Klebold als „Helden“ und stellte provokante Fragen zu ihrer Wahrnehmung, wie beispielsweise „They look like monsters to you?“, was die besorgniserregende Ideologie hinter seinen Handlungen unterstreicht.

Online-Radikalisierung im Fokus

Die Ermittlungen zu Arthur A. werfen auch ein Licht auf den breiteren Kontext der Online-Radikalisierung. Laut der bpb.de nutzen extremistische Akteure das Internet zunehmend für Kommunikation, Rekrutierung und Verbreitung von Propaganda. Die Anonymität, die das Internet bietet, ermöglicht eine unkontrollierte und schnelle Verbreitung extremistischer Inhalte, die insbesondere für Jugendliche attraktiv sind.

Die Verbreitung extremistisch motivierter Inhalte erfolgt über soziale Netzwerke, Videos, Musik und andere Formate, die eine emotionale Ansprache ermöglichen. Extremisten verknüpfen ihre Botschaften oft mit aktuellen gesellschaftlichen Debatten, was die Gefahr erhöht, dass junge Menschen sich mit extremistischer Ideologie identifizieren.

Ermittlungen setzen an

Die Ermittler sind dabei, eine Verbindung zwischen der digitalen Radikalisierung von Arthur A. und den realen Konsequenzen seines Handelns zu erkennen. Es stehen Fragen im Raum, inwieweit Warnzeichen online erkennbar waren. Die isolierte Lebensweise des Attentäters, kombiniert mit seiner hohen Aktivität in der Gaming-Welt und auf Social-Media-Plattformen, weist auf ein Muster von digitaler Radikalisierung hin. Laut jugendundmedien.ch breiten sich extremistische Ideologien oft in der Form von Unterhaltung oder politischen Äußerungen aus, was die Erkennung erschwert.

Die Tragödie in Graz zeigt eindringlich, wie wichtig es ist, die Gefahren der Online-Radikalisierung ernst zu nehmen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit von Jugendlichen zu gewährleisten.

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OrtGraz, Österreich
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