Stadt Wien kauft Generali-Arena: Neue Ära für FK Austria Wien!
Wien-Favoriten, Österreich - Die Stadt Wien hat die Generali-Arena für 39,4 Millionen Euro übernommen, was als entscheidender Schritt für den finanziell angeschlagenen Traditionsverein FK Austria Wien gilt. Der Gemeinderat hat beschlossen, die Baurechte des Vereins zu kaufen. Dies sorgt für eine langfristige Planungssicherheit bei der Austria, die weiterhin in ihrer Heimstätte bleiben kann, jedoch eine jährliche Pacht von 1,4 Millionen Euro zahlen muss, die an die Inflation gekoppelt ist. Ein Sprecher der Stadt betont, dass dieser kauf eine langfristige Sicherung der sportlichen Infrastruktur in Wien-Favoriten darstellt und eine erhebliche finanzielle Entlastung für den Klub bedeutet.
Das Geschäftsjahr des FK Austria Wien steht auf einem positiven Kurs, was durch Präsident Kurt Gollowitzer und Finanzvorstand Harald Zagiczek bestätigt wird. Gollowitzer bedankte sich bei Mitgliedern, Fans und Sponsoren für ihre Unterstützung. Mit der Erhaltung der Lizenz für die Bundesliga-Saison 2024/25 hat der Klub, nach vier Jahren, einen wichtigen Schritt in Richtung wirtschaftlicher Stabilität gemacht. Der Verein plant, das Geschäftsjahr am 30. Juni 2024 mit einem deutlichen Jahresgewinn abzuschließen. Der Restrukturierungsplan zeigt erste Erfolge und in Anbetracht der planmäßigen Verwertung der Generali-Arena im Rahmen eines Sale & Lease Back Verfahrens bleibt der Verein nicht unter Zeitdruck beim Stadionverkauf.
Finanzielle Herausforderungen und Lösungsansätze
Die finanziellen Schwierigkeiten, die durch die Modernisierung der Generali-Arena im Jahr 2018 entstanden sind, führten zuletzt zu einer drohenden Insolvenz. Der Umbau der Arena war überwiegend fremdfinanziert, was hohe jährliche Fixkosten mit sich brachte. Verhandlungen mit ausländischen Investoren blieben ohne Erfolg, weshalb der Verkauf an die Stadt Wien als einziger Ausweg in Betracht gezogen wurde. Ähnliche öffentliche Unterstützungsmodelle existieren in anderen Städten, was den Schritt nach Wien erleichtert hat.
Die Austria hat in den letzten Jahren eine wachsende, jüngere und breitere Fanbasis erreicht, was als wichtige Säule für die Attraktivität des Vereins hervorgehoben wird. In Zusammenarbeit mit Sponsoren, unter anderem mit HUAWEI und MACRON, sowie der Fortführung der Partnerschaft mit dem Hauptsponsor FRANKSTAHL wird versucht, langfristige finanziellen Stabilität zu generieren.
Der Stellenwert von Sportinfrastruktur in Österreich
Die heutige Situation wirft ein Licht auf die breitere Diskussion zur Sportinfrastruktur in Österreich. Hans Niessl, Präsident von Sport Austria, unterstreicht die Bedeutung einer nachhaltigen, barrierefreien und ganzjährig zugänglichen Sportinfrastruktur. In seiner Argumentation fordert er eine „Sportstättenmilliarde“, um die nötigen Investitionen in die Sportinfrastruktur zu sichern. Er warnt davor, dass unzureichende Einrichtungen, insbesondere nach der Coronakrise, Menschen vom Sport abhalten könnten, was sich negativ auf die Gesundheit auswirken könnte.
Univ.-Prof. Dr. Christian Helmenstein von SportsEconAustria fordert intelligente Investments, um sowohl ökonomische als auch gesellschaftliche Vorteile zu generieren. Der österreichische Sport steht vor der Herausforderung, vor allem Kinder und Jugendliche nach der Pandemie wieder aktiv zu integrieren, während gleichzeitig die vorhandene Infrastruktur revitalisiert werden muss.
Während heute Abend die Mannschaft von Coach Stephan Helm gegen den Tabellenführer Sturm Graz auftritt, symbolisiert der Stadionverkauf nicht nur einen finanziellen Neustart für den FK Austria Wien, sondern auch für die gesamte sportliche Landschaft in Wien.
Details | |
---|---|
Ort | Wien-Favoriten, Österreich |
Quellen |