Skandal in der Modewelt: Ex-Model packt über den Druck aus!

Mailand, Italien - In einem aufsehenerregenden Beitrag hat Dominik Wachta, Gründer von 1st Place Models, schwere Vorwürfe gegen die internationale Modebranche erhoben. Der Auslöser für seine Kritik war ein Gespräch mit einem ehemaligen Model, das nach einem Aufenthalt in Mailand seine Karriere beendete. Die junge Frau wurde von einem ranghohen Vertreter eines Modelabels öffentlich wegen ihres „zu dicken Hinterns“ bloßgestellt und sah sich anschließend mit Spott unter ihren Kolleginnen konfrontiert. Dies führte schließlich zu ihrem Rückzug aus der Branche, um einer Essstörung zuvorzukommen, berichtet vol.at.
Wachta kritisiert damit nicht nur den Druck, der auf Models ausgeübt wird, sondern auch die Praktiken, die in der Branche häufig angewendet werden. Er bezeichnet die Verwendung von „Alibimodels“ für Diversitätskampagnen als heuchlerisch und weist auf fragwürdige medizinische Tricks hin, die zur Gewichtskontrolle genutzt werden. Zum Beispiel trinken Models in Frankreich vor dem Wiegen große Mengen Wasser, um die BMI-Grenzwerte zu erfüllen. Solche Vorgehensweisen zeigen, dass Diversität oft nur eine Fassade ist, hinter der sich das Streben nach unerreichbaren Körperidealen verbirgt, wie Wachta unterstreicht.
Kritik an den Idealmaßen
Wachta schildert einen Vorfall in Asien, in dem ein Model mit einem Hüftumfang von 88 cm nur gebucht worden wäre, wenn sie diesen auf unter 85 cm reduziert hätte. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, das die rigorosen Standards verdeutlicht, die in der Branche vorherrschen. Wachta kritisiert zudem die Erwartung, dass große Models dieselben Maße wie kleinere Models einhalten müssen. „Ich plädiere für einen neuen Ansatz, bei dem Models wie Leistungssportler*innen betrachtet werden sollten“, erklärt er. Dabei sollte der Fokus auf Gesundheit und Training liegen, statt auf krankhaften Maßvorgaben.
Das Modelunternehmen 1st Place Models verfolgt einen anderen Weg. Es hält den Kader klein, bietet Coaching an und interveniert bei Anzeichen eines gestörten Essverhaltens. Trotz dieser positiven Ansätze hatten jedoch zwei ehemalige Models mit selbstzerstörerischen Wegen zu kämpfen. Wachta sieht sich in der Pflicht, die Branche zu verändern und möchte sie menschlicher gestalten.
Die Entwicklung der Schönheitsideale
Der Kontext von Wachtas Aussagen wird durch die Entwicklung der Schönheitsideale über die letzten Jahrzehnte verständlicher. Laut ajoure.de spiegeln diese Ideale gesellschaftliche, kulturelle und historische Kontexte wider. Von den 1920er Jahren bis heute haben sich die Schönheitsstandards stark verändert, beeinflusst durch verschiedene politische sowie gesellschaftliche Ereignisse und Persönlichkeiten.
In den letzten Jahren hat sich ein Trend hin zu mehr Vielfalt und Akzeptanz entwickelt. In den 2000er Jahren wurden Plus-Size-Modelle und unterschiedliche Körpertypen stärker akzeptiert, während die letzten Jahre einen starken Fokus auf Inklusivität und Selbstliebe widerspiegeln. Die Body-Positivity-Bewegung hat diese Entwicklung entscheidend vorangetrieben und die Art und Weise, wie Schönheit wahrgenommen wird, nachhaltig verändert.
Diversität auf dem Laufsteg
Die Modebranche hat zwar erkennt, dass Vielfalt eine wichtige Rolle spielt. Ein Bericht von glowstaff.de zeigt, dass der Anteil von „Models of Color“ in Modeshows von 34,5% im Jahr 2019 auf 48,6% im Jahr 2022 gestiegen ist. Dennoch bleibt die Realität ernüchternd: Lediglich 2,34% der in Modeshows 2022 vertretenen Models waren Plus-Size-Models, und nur 0,52% der Models waren über 50 Jahre alt.
Der Einfluss von Influencern, die auf Social-Media-Plattformen aktiv sind, hat dazu beigetragen, verschiedene Körpertypen und ethnische Hintergründe zu fördern. Diese Veränderungen sind jedoch oft zögerlich, und die Branche steht weiterhin vor der Herausforderung, ein inklusiveres und akzeptierendes Umfeld zu schaffen.
Insgesamt zeigen die Aussagen von Dominik Wachta und die begleitenden Analysen, dass das Streben nach einer fairen und gesunden Modebranche noch lange nicht abgeschlossen ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche weiterentwickeln wird und ob den Worten auch Taten folgen.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Mailand, Italien |
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