Signa-Pleite: Gläubiger fordern 11,7 Mrd. Euro und Abwicklung läuft!

Wien, Österreich - Die Insolvenz der Signa Prime, einem wichtigen Spieler im Immobiliensektor, hinterlässt gravierende Spuren in der Branche. Insolvenzverwalter arbeiten unter Hochdruck daran, die Vermögenswerte des Unternehmens zu veräußern, nachdem die Gläubiger Forderungen in Höhe von insgesamt 11,7 Milliarden Euro geltend gemacht haben. Wie vienna.at berichtet, setzen sich diese aus unbedingten Forderungen von 6,7 Milliarden Euro, wovon 3,8 Milliarden Euro anerkannt und 2,9 Milliarden Euro bestritten sind, und bedingten Forderungen von rund 4,5 Milliarden Euro zusammen.
Die Insolvenzverwalterin, Barbara Abel, plant die vollständige Abwicklung der Gesellschaft bis Mitte bis Ende 2026. Diese Frist wird von der seit kurzen laufenden Hauptversammlung umrissen, in der unter anderem eine Sonderprüfung der Geschäftsbeziehungen zur Schoeller Group und zur INGBE Privatstiftung beschlossen wurde, die den Zeitraum von Anfang 2022 bis Ende 2023 umfasst.
Management und rechtliche Aspekte
Um die komplizierten rechtlichen Fragen zu klären, hat Insolvenzverwalter Peschorn juristisch gegen die Treuhand-Sanierungsverfahren Einspruch beim Oberlandesgericht Wien und dem Obersten Gerichtshof erhoben. Letzterer hat in einem bedeutsamen Urteil entschieden, dass das Verfahren auf ein Konkursverfahren herabgestuft wird. In der Folge wurde das Management durch einen Masseverwalter ersetzt, der keine eigenen Entscheidungen mehr treffen kann, was für die Gläubiger erhöhte Risiken birgt, etwa durch eine mögliche Auflösung der Steuergruppe.
Der steuerliche Mehraufwand für die Signa Prime wird auf rund 100 Millionen Euro geschätzt, was die Befriedigungsaussichten für die Insolvenzgläubiger verringert. Den Gläubigern werden die Quotenerwartungen auch weiterhin prägend bleiben, da sie maßgeblich von der Verwertung des Immobilienportfolios und den Verfahrenskosten abhängen.
Immobilienverkäufe und finanzielle Rückflüsse
Ein zentraler Punkt im Sanierungsprozess ist die Verwertung der wertvollsten Immobilien, darunter auch das Park Hyatt Hotel in Wien, das momentan zum Verkauf steht. Der Verkaufsstart für weitere Immobilien, insbesondere Einkaufsflächen und Büros in den Wiener Tuchlauben, soll in den kommenden Monaten erfolgen. Wie der Kurier anmerkt, wurde der Verkauf des Kaufhauses Tyrol auf das nächste Jahr verschoben, um Leerstand zu beseitigen.
Bisher wurden mehrfach Immobilien verkauft, darunter 85,5 Millionen Euro für die Rosenstraße 8 in München und das berühmte KaDeWe in Berlin an die Central Group. Trotz eines Transaktionsvolumens von einer Milliarde Euro in Deutschland flossen nur 24,4 Millionen Euro in die Insolvenzmasse der Signa Prime. Auch die Rückflüsse aus Immobilienverkäufen zeigen sich als gering, da Kredite und Finanzierungen bedient werden müssen.
Anfechtungsklagen und finanzielle Herausforderungen
Zusätzlich sind anfechtbare Zahlungen bis zwei Jahre vor der Insolvenzeröffnung identifiziert worden, mit insgesamt 462 Zahlungen im Wert von 478,95 Millionen Euro. In diesem Kontext wurden 16 Anfechtungsklagen mit einem Streitwert von 115,86 Millionen Euro eingebracht. Es wird auch darauf hingewiesen, dass ehemalige Vorstände auf Rückzahlung von hohen Summen verklagt wurden, während Aktionäre wie Kühne Immobilien Austria und RAG Stiftung ebenfalls zur Rückzahlung von Dividenden aufgefordert werden.
Inmitten dieser Herausforderungen befindet sich der Eigentümer René Benko, der als Einzelunternehmer in Konkurs geht, jedoch nicht privat. Mit 2,34 Milliarden Euro angemeldeten Forderungen liegt der Massetopf zuletzt bei 1,5 Millionen Euro. Seine monatlichen Einnahmen von rund 3.700 Euro sind fast vollständig pfändet, während er Unterstützung von seiner Familie erhält, insbesondere von seiner Mutter.
Die Situation um die Signa Prime ist ein weiterer Ausdruck des aktuellen Trends im Wirtschaftssektor, der durch steigende Insolvenzzahlen geprägt ist. Laut Statistik Austria ist die Erkrankung zahlreicher Unternehmen auf verschiedene makroökonomische Faktoren zurückzuführen, die in den vergangenen Jahren spürbar waren.
Details | |
---|---|
Vorfall | Insolvenz |
Ort | Wien, Österreich |
Schaden in € | 11.700.000.000 |
Quellen |