Schwerarbeitspension für Pflegekräfte: Revolutionäre Reform 2026!
Österreich - Die Gewerkschaft vida setzt sich vehement für eine Reform der Schwerarbeitsregelung für Pflegekräfte ein, die eine grundlegende Verbesserung der bestehenden Bedingungen verspricht. Im Rahmen zahlreicher Protestaktionen haben sie ihren Forderungen Nachdruck verliehen, was nun Früchte trägt. Wie ots berichtet, kündigten die Sozialministerin Korinna Schumann und der ÖVP-Klubobmann August Wöginger eine überarbeitete Regelung an, die ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten soll. Dies wird als Schritt zur Anerkennung der enormen Herausforderungen gewertet, denen Pflegekräfte täglich gegenüberstehen.
Die bislang geltenden Regelungen verlangen von Pflegekräften, dass sie mindestens 10 Jahre lang 15 Schichten im Monat absolvieren müssen, um einen Anspruch auf Schwerarbeitspension zu erwerben. Diese Vorgaben sind für viele Pflegekräfte unrealistisch. Zukünftig soll die Belastung jedoch auf Stundenbasis ermittelt werden, wodurch auch psychische und Mehrfachbelastungen berücksichtigt werden. Gerald Mjka, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft vida, hebt hervor, wie anspruchsvoll der Umgang mit Menschen in Ausnahmesituationen ist.
Reform der Schwerarbeitsregelung
Die neue Regelung sieht vor, dass Pflegekräfte ab 60 Jahren und mit mindestens 45 Versicherungsjahren die Schwerarbeitspension in Anspruch nehmen können, vorausgesetzt, sie haben in den letzten 20 Jahren mindestens 10 Jahre Schwerarbeit geleistet. Schumann bezeichnet die neue Regelung als Zeichen der Wertschätzung für die Pflegekräfte und schätzt, dass etwa die Hälfte der künftigen Rentner von dieser Regelung profitieren wird, wie kurier berichtet.
Die gesundheitlichen Herausforderungen in diesem Berufsfeld sind gravierend. Statistiken zeigen, dass rund 48% der Pflegekräfte an Rückenschmerzen leiden, 30% mit Schlaflosigkeit kämpfen und 60% sich psychisch belastet fühlen. Die Ursachen sind vielfältig: Körperliche Belastungen, die regelmäßige Konfrontation mit Leiden und Tod sowie hoher Leistungsdruck tragen zur Erschöpfung der Mitarbeiter:innen bei.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Die Reform wird als bedeutender Fortschritt gewertet, um den Bedürfnissen der Pflegekräfte Rechnung zu tragen. Edgar Martin, Vorsitzender von younion – Team Gesundheit, bezeichnet die Änderungen als überfällig. Seiner Meinung nach war es notwendig, dass Pflege als Schwerarbeit anerkannt wird. Aktuell gibt es in Österreich etwa 173.000 Pflegekräfte, bis zum Jahr 2030 wird ein zusätzlicher Bedarf von 51.000 Pflege- und Betreuungskräften erwartet, was die Dringlichkeit dieser Reform unterstreicht, wie auch die younion feststellt.
Zusätzlich fordert Sylvia Gassner, Vorsitzende des vida-Fachbereichs Soziale Dienste, konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Reform. Mit einem Budget von etwa 40 Millionen Euro soll die Neuregelung finanziert werden. Wöginger erklärt zudem, dass die Bürokratie abgebaut und die Kriterien für die Bewertung vereinfacht werden sollen, was entscheidend für die tatsächliche Entlastung der Beschäftigten im Gesundheitswesen ist.
Die Gewerkschaften drücken weiterhin ihre Unterstützung für die notwendigen Anpassungen aus und stehen in der Pflicht, die Interessen der Pflegekräfte zu vertreten. Zugleich wird ein Fokus auf die Bedürfnisse der Berufstätigen im Gesundheitswesen gelegt, um deren Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern.
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