Schweinehaltung im Fokus: Stroh vs. Vollspaltenboden – Wer gewinnt?

Wien, Österreich - Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat am 24. April 2025 in Wien die gravierenden Unterschiede zwischen der Schweinehaltung auf Vollspaltenboden und der Strohhaltung vorgestellt. In den modernen Vollspaltenboden-Schweinefabriken sammelt sich eine stinkende graue Masse im Güllebecken, die nicht nur unangenehme Gerüche verursacht, sondern auch erhebliche Umweltfolgen hat. Laut VGT-Obmann DDr. Martin Balluch entweichen pro Schwein 15,2 Gramm Methan, ein potentes Treibhausgas, das den Klimawandel vorantreibt und dessen Emissionen immer mehr ansteigen. Diese Daten stimmen mit den Erkenntnissen der Agrarforschung überein, die zeigen, dass die Hauptquellen für Methanemissionen in der Landwirtschaft liegen, insbesondere in der Tierhaltung.

Bei der Strohhaltung hingegen wird der Kot und Urin der Schweine vom Stroh aufgefangen, was sofort zu einem Kompostierungsprozess führt. Sechs Wochen nach der Mast entsteht fruchtbarer Humus, der die Nitratbelastung des Grundwassers um 30 Prozent verringert. Eine belgische Studie unterstützt die These, dass Strohhaltung deutlich geringere Methanemissionen erzeugt als die konventionelle Vollspaltenbodenhaltung. Diese Methode sorgt auch für eine bessere Lüftung und reduziert die Geruchsbelästigung für die Anwohner erheblich.

Umweltauswirkungen und Methanreduktion

Die Problematik der Methanemissionen ist drängend: Seit 2007 nehmen die Emissionen stark zu und tragen maßgeblich zur Klimaerwärmung bei. Methan hat eine viel höhere Treibhausgaskapazität als Kohlendioxid, weshalb seine Reduzierung eine effektive Strategie zur Verlangsamung des Klimawandels darstellen kann. Landwirtschaft, fossile Brennstoffe und Abfallwirtschaft sind die Hauptverursacher, wobei die Tierhaltung und der Reisanbau besonders ins Gewicht fallen.

Neue Messmethoden ermöglichen nun präzisere Analysen der emittierenden Quellen und identifizieren Hotspots zur Reduktion. Als Hotspots wurden Biogasanlagen, Hofdüngermanagement und die Verbrennung von Ernteabfällen identifiziert, die signifikante Möglichkeiten zur Emissionssenkung bieten. Insbesondere in der Tierhaltung könnten durch bessere Züchtung und Tiergesundheit bis zu 30-40 Millionen Tonnen Methan jährlich eingespart werden.

Ökologischer Fußabdruck von Fleisch

Zur Verdeutlichung der Umweltauswirkungen führt die Betrachtung des CO2-Ausstoßes bei der Fleischproduktion zu alarmierenden Ergebnissen. Laut Schätzungen liegen die CO2-Emissionen für die Produktion von Schweinefleisch bei knapp 8 kg pro kg, während Rindfleisch sogar über 20 kg CO2 pro kg verursacht. Mit einem signifikanten Anteil von nahezu 10 Prozent tragen Fleisch und Milchprodukte zu den Gesamtemissionen in Deutschland bei.

Der VGT fordert daher ein Ende der Vollspaltenbodenhaltung, insbesondere wegen der negativen Folgen für Tiere, Menschen und die Umwelt. Alternativen wie die Strohhaltung könnten nicht nur die Methanemissionen drastisch senken, sondern auch zu einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen und besserer Tierhaltung führen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die verschiedenen Ansätze zur Reduktion von Methan- und CO2-Emissionen in der Landwirtschaft stark miteinander verbunden sind. Änderungen in der Tierhaltung, wie die Umstellung auf Strohhaltung, könnten nicht nur eine gesündere Umwelt fördern, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner verbessern.

Details
Ort Wien, Österreich
Quellen