Robotik-Branche in der Krise: Umsatzrückgang und dunkle Aussichten

Die Robotik- und Automatisierungsbranche in Deutschland erlebt 2023 einen Umsatzrückgang. Experten erwarten keinen schnellen Aufschwung.
Die Robotik- und Automatisierungsbranche in Deutschland erlebt 2023 einen Umsatzrückgang. Experten erwarten keinen schnellen Aufschwung.

Wilhelm-Leuschner-Platz 12, 04107 Leipzig, Deutschland - Die deutsche Robotik- und Automatisierungsbranche steht in einem herausfordernden Jahr vor einem Umsatzrückgang von 10 % auf 14,5 Milliarden Euro, wie der Verband VDMA Robotik + Automation prognostiziert. Der Vorsitzende Dietmar Ley erklärt, dass die Wachstumsaussichten in sämtlichen Teilbranchen eintrüben und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Anbieter im Vergleich zu asiatischen Konkurrenten leidet. Diese Situation wird durch unklare Zollhöhen weiter verschärft, was Kunden verunsichert und eine präzisere Planung erschwert.

Ein besonders stark betroffener Bereich ist der der Montageanlagen. Der Umsatz für 2023 wird hier auf 7,7 Milliarden Euro geschätzt, was einem Rückgang von 15 % entspricht. Ley prophezeit für den Montageanlagenbereich keinen schnellen Aufschwung und sieht auch für 2024 keine Wachstumsprognose.

Stabile Segmente und kommende Erwartungen

Im Bereich der Bildverarbeitung wird jedoch ein stabiler Umsatz von 3,1 % erwartet, und es bestehen positive Wachstumsaussichten für das kommende Jahr. Für die Robotik selbst wird ein Umsatzrückgang von 5 % auf 3,7 Milliarden Euro im Jahr 2025 prognostiziert. Aktuelle Vorhersagen für die Robotikbranche im Jahr 2026 liegen bislang nicht vor.

Eine positive Wende könnte die Messe automatica, die in drei Wochen in München stattfinden wird, bringen. Diese Veranstaltung zieht voraussichtlich etwa 40.000 Fachbesucher und 780 Aussteller an und könnte neue Impulse für die Branche liefern.

Marktentwicklung und Wachstumsprognosen

Eine umfassende Analyse des Robotik-Marktes zeigt, dass 2025 ein Umsatz von etwa 4,48 Milliarden Euro erwartet wird. Besonders die Servicerobotik wird mit einem prognostizierten Volumen von 3,72 Milliarden Euro dominieren. Die jährliche Wachstumsrate für den Zeitraum von 2025 bis 2029 wird auf 7,83 % geschätzt, was zu einem Marktvolumen von 6,05 Milliarden Euro im Jahr 2029 führen könnte.

Die Robotik umfasst Design, Entwicklung, Herstellung und Einsatz von Robotik-Systemen und -Technologien. Ein besonders stark wachsendes Segment ist die Nachfrage nach Automatisierungslösungen, insbesondere in der Fertigung, im Gesundheitswesen und in der Logistik. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung und einem wachsenden Fachkräftemangel.

Maßgeblich für die Marktveränderungen sind auch technologische Fortschritte und politische Rahmenbedingungen. In Deutschland wird der Robotikmarkt durch eine starke Fertigungs- und Ingenieurtradition unterstützt, die zu einer erhöhten Nachfrage nach innovativen Lösungen führt. Der Trend zeigt zudem einen Anstieg kollaborierender Roboter (Cobots), die mit Menschen arbeiten, sowie Roboter mit fortschrittlichen Fähigkeiten wie künstlicher Intelligenz und Vision-Systemen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die aktuelle Situation in der Branche herausfordernd bleibt, doch die bevorstehenden Entwicklungen könnten auch Chancen bieten, mit einem klaren Fokus auf zukünftige Innovationen und Marktimpulse.

Details
Ort Wilhelm-Leuschner-Platz 12, 04107 Leipzig, Deutschland
Quellen