Putins Geldfluss: So finanziert Russland seinen Krieg in der Ukraine!

Russland generiert Milliarden durch Energieexporte trotz Sanktionen. Die EU bleibt ein wichtiger Abnehmer, während neue Maßnahmen diskutiert werden.
Russland generiert Milliarden durch Energieexporte trotz Sanktionen. Die EU bleibt ein wichtiger Abnehmer, während neue Maßnahmen diskutiert werden.

Noworossijsk, Russland - Die wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Überfalls auf die Ukraine sind bis heute gravierend und weitreichend. Trotz der von der EU seit Beginn des Konflikts im Jahr 2022 verhängten 17 Sanktionspakete zeigt sich die russische Wirtschaft robust und widerstandsfähig gegenüber dem westlichen Druck. Wie oe24.at berichtet, sieht Wladimir Putin derzeit keinen wirtschaftlichen Zwang, um den Krieg zu beenden. Die Prognosen für 2023 deuten darauf hin, dass Russland aus Energie- und Rohstoffexporten rund 233 Milliarden Euro einnehmen wird.

Die wichtigsten Handelspartner Russlands sind China, Indien und die Türkei, während die EU weiterhin bedeutende Mengen an russischem Öl, Gas und Uran importiert. Im Jahr 2023 belaufen sich die Ausgaben der Europäischen Union für diese Importe auf etwa 20 Milliarden Euro, was die militärischen Hilfen für die Ukraine übersteigt. Es wird festgestellt, dass Putin 6,3 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in die Rüstungsindustrie investiert, was 40 Prozent des gesamten Staatshaushalts entspricht. Diese Mittel werden zur Modernisierung des Militärs verwendet und zur Vorbereitung auf künftige militärische Herausforderungen.

Militärausgaben und Energieeinnahmen

Die finanziellen Mittel, die Russland durch den Export von Öl, Gas und Kohle generiert, übersteigen die tatsächlich anfallenden Ausgaben für militärische Operationen in der Ukraine. Seit Ausbruch des Krieges hat Russland rund 707 Milliarden Euro eingenommen, während die Militärausgaben für 2024 auf eine Rekordsumme von 100 Milliarden Euro ansteigen sollen. Im Juni 2024 erzielte das Land trotz der laufenden Sanktionen bereits 20 Milliarden Euro.

Ein Teil der russischen Einnahmen stammt von „Schattentankern“ – Schiffen, die in Ländern registriert sind, die Sanktionen nicht befolgen. Diese Tanker transportieren russisches Öl aus strategisch wichtigen Häfen, darunter Noworossijsk und zahlreiche besetzte Häfen am Asowschen Meer. Die Türkei entwickelt sich zunehmend zum zentralen „Re-Export-Knotenpunkt“ für russisches Öl, wobei die EU von Februar 2023 bis Februar 2024 Ölprodukte im Wert von drei Milliarden Euro aus türkischen Häfen importierte.

Sanktionen und wirtschaftliche Strategien

Trotz der Sanktionen wird die russische Energieversorgung nach Europa aufrechterhalten. Der Import von Erdgas in die EU stieg im ersten Halbjahr 2024 um mehr als 25 %. Großbritannien, das 2023 etwa eine halbe Milliarde Euro für Flugbenzin in Bezug auf russische Exporte zahlte, entschloss sich ebenfalls, Maßnahmen gegen russische Öllieferungen zu ergreifen, insbesondere gegen Schiffe, die Sanktionen umgehen. Die griechische Marine spielt eine Rolle bei der Verhinderung des Umpumpens von russischem Öl von einem Schiff auf ein anderes.

Experten fordern einen schärferen Umgang mit dem illegalen Ölhandel. Es wird ein vollständiges Verbot des Imports von russischem Rohöl und Flüssiggas in die EU gefordert, gekoppelt mit der Beendigung langfristiger Verträge mit Gazprom. Ein Vorschlag sieht zudem vor, dass Sanktionen gegen Schiffe, die gegen die geltenden Regeln verstoßen, drastisch verschärft werden, einschließlich des dauerhaften Ausschlusses solcher Schiffe aus europäischen Häfen.

Die Situation bleibt angespannt, mit dem stetigen Aufruf zu stärkeren Maßnahmen aus den Reihen der G7-Staaten, wo bereits ein Preisdeckel von 60 Dollar pro Fass für russisches Öl eingeführt wurde. Experten schlagen vor, diesen auf 30 Dollar zu senken, um den Druck auf die russische Wirtschaft zu erhöhen. Die Herausforderungen im Bereich der Sanktionen und des Energiehandels bleiben somit vielfältig und komplex.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Noworossijsk, Russland
Quellen