Papst Franziskus: Trauerfeier im Stephansdom berührt Tausende in Wien

Stephansdom, Wien, Österreich - Am Ostermontag, dem 21. April 2025, verstarb Papst Franziskus um 7:35 Uhr im Vatikan im Alter von 88 Jahren. Diese traurige Nachricht erreichte viele Gottesdienstbesucher während des Ostergottesdienstes im Wiener Stephansdom. Der Pfarrer des Doms gab die Nachricht bekannt, was zu einer ruhigen und bewegenden Atmosphäre führte, in der sich eine lange Schlange bildete, als die Menschen die Möglichkeit suchten, Abschied zu nehmen. Albert Eckhard, ein 63-jähriger Niederösterreicher, der in Tracht zum Stephansdom kam, äußerte, dass der Tod am Ostermontag ein „spannendes Zeichen“ sei und man abwarten müsse, in welche Richtung sich die Kirche entwickeln werde. Die armenischen Studentinnen Lilith (20) und Mari (19) bezeichneten den Tag als den traurigsten der Osterwoche. Auch Linda (82), eine Kanadierin auf Kreuzfahrt in Wien, schockiert von der Nachricht, hoffte auf fortschrittliche Impulse im Vatikan.

In Erinnerung an den verstorbenen Papst leitete der emeritierte Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn ein „Kleines Requiem“ im Stephansdom. Schönborn betonte, dass Franziskus „im Licht des Ostergeheimnisses gestorben“ sei und wies darauf hin, dass er, ebenso wie Johannes Paul II., in der Osteroktav verstorben ist. Diese Verbindung zu den Osterfeiertagen war für die Gläubigen von besonderer Bedeutung, während sie um den Papst trauerten, der als ein Migrantenkind aus Italien in Argentinien bekannt wurde und sich für universelle Geschwisterlichkeit und soziale Gerechtigkeit einsetzte. Während seines Pontifikats war Franziskus der erste Jesuit und der erste Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri.

Die Hintergründe des Todes

Der 88-jährige Papst starb an den Folgen einer schweren Lungenentzündung, nachdem er am Ostersonntag den Segen „Urbi et orbi“ erteilt hatte. Es ist bemerkenswert, dass in der Zeit der Sedisvakanz die Leitung der Kirche beim Kardinalskollegium mit 252 Mitgliedern, von denen 135 wahlberechtigt sind, liegt. Kardinal Schönborn würdigte die spirituelle Tiefe und das soziale Engagement des verstorbenen Papstes, der stets darauf bestand, dass die Kirche an die Ränder der Gesellschaft gehen müsse.

Um den Dialog und das Miteinander zu fördern, hatte Franziskus eine offene Haltung gegenüber anderen Glaubensrichtungen eingenommen. Diese Haltung fand unter anderem ihren Ausdruck in der Erklärung von Abu Dhabi und kündigte eine neue Ära des interreligiösen Dialogs an. Diese Prinzipien setzen sich auch in den aktuellen Bemühungen der katholischen Kirche fort. Der christlich-jüdische Dialog spielt eine zentrale Rolle in diesem Bestreben, insbesondere durch die Gründungen von Arbeitsgruppen und Gesprächskreisen, die den Austausch zwischen den Glaubensgemeinschaften intensivieren wollen.

Abschied und Trauer

Der Gottesdienst im Stephansdom wurde von Volksgesang begleitet und live übertragen, um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich von Franziskus zu verabschieden. Gleichzeit wurde ein digitales Kondolenzbuch für den Papst eingerichtet, das den Gläubigen die Gelegenheit bietet, ihre Anteilnahme auszudrücken. Barbara Keilheim (66) und Anni Hitz (72) aus Nordrhein-Westfalen, die im Rahmen einer Bustour in Wien waren, zeigten sich ebenfalls betroffen von der Nachricht und betonten die politische und soziale Dimension seines Wirkens.

Die Trauer um Papst Franziskus wird nicht nur in Wien, sondern weltweit zu spüren sein, während die katholische Kirche sich auf die Herausforderungen und Veränderungen vorbereitet, die dieser Verlust mit sich bringt.

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Ort Stephansdom, Wien, Österreich
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