OMV verzeichnet drastischen Gewinneinbruch – Was steckt dahinter?
Österreich - Im ersten Quartal 2025 hat die OMV, Österreichs größter Industriekonzern, einen dramatischen Gewinneinbruch zu verzeichnen. Wie OE24 berichtet, sank der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 70 Prozent auf lediglich 143 Millionen Euro, nachdem er im ersten Quartal 2024 noch bei 468 Millionen Euro lag. Auch das operative Ergebnis erlebte einen Rückgang von rund 20 Prozent. Das um Lagerhaltungskosten bereinigte operative Ergebnis (CCS) fiel um 22 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro.
Der Umsatz des Unternehmens verringerte sich um 1 Prozent auf 6,22 Milliarden Euro. Dieser Rückgang im operativen Gewinn wird größtenteils dem schwächeren Geschäft im Raffinerie-Sektor zugeschrieben. Auch im Segment Energy, das die Öl- und Gasförderung umfasst, wurden geringere Gewinne verzeichnet. Dagegen blieb die Chemiesparte relativ stabil, mit einem nur leichten Rückgang im Betriebsergebnis.
Kontext der aktuellen Situation
Angesichts dieser negativen Entwicklungen richtete die OMV eine Taskforce ein, um die potenziellen Auswirkungen der US-Zölle auf das Unternehmen zu untersuchen. Obwohl die direkten Folgen dieser Zölle als gering eingeschätzt werden, rechnet das Unternehmen mit möglichen negativen Einflüssen auf Nachfrage und Preise, insbesondere im Falle einer wirtschaftlichen Verschlechterung. Zusätzlich wurde die Prognose für den Brent-Rohölpreis von 75 auf 70 Dollar gesenkt, was die Herausforderungen für die Branche weiter verschärfen könnte.
Inmitten dieser Schwierigkeiten verzeichnete die OMV jedoch einen Anstieg der weltweiten Mitarbeiterzahl um 11 Prozent auf insgesamt 23.463. Diese Entwicklung könnte in Anbetracht der schwierigen Marktbedingungen auf eine langfristige Strategie des Unternehmens hinweisen, die auf ein anhaltendes Wachstum und Stabilität abzielt.
Globale Öl- und Gasindustrie
Der Markt, der am schnellsten wächst, befindet sich im Nahen Osten und Afrika, während Nordamerika als der größte Markt gilt. Bemerkenswert sind die Chancen in der Offshore-, Tiefsee- und Ultratiefseeexploration, insbesondere in Gebieten wie der Nordsee und dem Golf von Mexiko, die als neue Wachstumstreiber fungieren. Die Erholung von den COVID-19-bedingten Marktschwankungen führt zudem dazu, dass die Nachfrage nach Energie weiterhin steigt, während gleichzeitig die Erschöpfung der Onshore-Reserven spürbar wird.
Indes bleibt die Branche nicht ohne Herausforderungen. Hohe Preisschwankungen bei Rohöl und Erdgas sowie eine langsame globale wirtschaftliche Erholung dämpfen das Wachstum in der Industrie. OMV steht somit vor einer komplexen Gemengelage aus internen und externen Faktoren, die das zukünftige Geschäftsignifikant beeinflussen könnten.
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