Österreichs große Aufforstungsaktion: 1,3 Millionen neue Bäume in Sicht!

Oberösterreich, Österreich - Am 22. April 2025 haben die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) die Aufforstungssaison 2025 gestartet und planen, rund 1,3 Millionen Jungbäume zu pflanzen. Dieses Vorhaben hat das Ziel, die Wiederbewaldung nach den verheerenden Stürmen und dem Borkenkäferbefall zu unterstützen sowie die Baumartenvielfalt zu erhöhen. Andreas Gruber, der Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz, unterstreicht die Bedeutung der natürlichen Verjüngung in diesem Kontext.

Österreichs Wälder stehen durch zunehmende Extremwetterereignisse unter Druck, weshalb die Investition in die Waldpflege für das Jahr 2025 auf etwa 17 Millionen Euro festgelegt wurde. Unter den neu gepflanzten Jungbäumen befinden sich über 730.000 Lärchen, während die Anzahl der Fichten stark rückläufig ist. Zusätzlich werden 85.000 Tannen, 100.000 Eichen und Ahornbäume sowie seltene Arten wie Vogelkirschen, Wildbirnen, Ulmen und Schwarzpappeln ins Erdreich gesetzt. Insgesamt sind 40 verschiedene Baumarten für die Aufforstung vorgesehen.

Aufforstungsgebiete in Österreich

Die Aufforstungsaktivitäten konzentrieren sich auf mehrere Regionen. In Oberösterreich werden 330.000 Jungbäume, insbesondere im Steyrtal und am Mondsee, gepflanzt. In Salzburg sind es 315.000 Jungbäume, während in der Steiermark 250.000 Jungbäume, speziell in sturm- und borkenkäfergeschädigten Wäldern, gesetzt werden. Niederösterreich erhält über 235.000 Jungbäume, der Schwerpunkt liegt hier im Waldviertel und im südlichen Landesteil. Tirol wird mit rund 140.000 und Kärnten mit etwa 65.000 Jungbäumen unterstützt, wobei in Kärnten unter anderem Gebiete bei Obervellach und am Ossiacher See aufgeforstet werden.

Innovative Ansätze zur Aufforstung

Ein innovatives Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien testet den Einsatz von Schafwolle als Biodünger und Wasserspeicher. Schafwoll-Granulat hat die Fähigkeit, bis zu das 3,5-fache seines Eigengewichts an Wasser zu speichern und wirkt zudem als biologischer Langzeitdünger. Auf sieben Versuchsflächen in Niederösterreich, Salzburg, Kärnten und der Steiermark werden rund 1.200 Jungbäume mit diesem Granulat gepflanzt. Regelmäßige Monitorings sollen den Erfolg und die Entwicklung dieser Pflanzen dokumentieren.

Diese nationalen Bemühungen sind Teil einer globalen Herausforderung. Eine weltweite Wiederbewaldung könnte erhebliche Mengen Kohlendioxid aus der Luft absorbieren, so eine Studie der ETH Zürich. Der Mensch hat in der Vergangenheit etwa 50 Prozent aller natürlichen Waldflächen abgeholzt, doch die potenziellen Aufforstungsflächen betragen etwa 900 Millionen Hektar in Ländern wie Russland, den USA und Brasilien. Diese Aufforstung könnte bis zu 205 Gigatonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen, was etwa zwei Dritteln der seit der industriellen Revolution emittierten Treibhausgase entspricht. Dennoch sieht sich die Aufforstung auch Herausforderungen gegenüber, wie kranken Bäumen und dem Klimawandel, die ihre Effizienz gefährden können.

Darüber hinaus belegen zahlreiche Berichte die entscheidende Rolle von Wäldern im globalen Kohlenstoffkreislauf. Sie absorbieren CO2 durch Photosynthese und speichern Kohlenstoff in ihren Stämmen, Ästen und Blättern. Deshalb sind sowohl Aufforstungsprojekte, die neue Kohlenstoffsenken schaffen, als auch Waldschutzprojekte von größter Bedeutung, um die Freisetzung von Kohlenstoff durch Abholzung und Waldbrände zu verhindern. Beide Ansätze bieten zudem soziale und wirtschaftliche Vorteile, indem sie Arbeitsplätze schaffen und die biologische Vielfalt fördern, die für lokale Landwirtschaft und Ökosystemgesundheit wichtig ist.

Mit der Förderung und Unterstützung dieser Initiativen im Bereich Aufforstung und Waldschutz wird ein integraler Bestandteil der globalen Klimaschutzbemühungen gestärkt, der darauf abzielt, die Erderwärmung zu verlangsamen und eine nachhaltige Zukunft zu schaffen. Auf diese Weise kann Österreich eine Vorreiterrolle einnehmen und zur Bekämpfung des Klimawandels substantielle Fortschritte erzielen, während gleichzeitig die heimische Flora und Fauna gefördert wird.

Details
Ort Oberösterreich, Österreich
Quellen