Österreichische Polizei knackt People-Smuggling-Ring: 209 Opfer befreit!
Österreichische Polizei knackt People-Smuggling-Ring: 209 Opfer befreit!
Oberpullendorf, Österreich - Heute berichten zahlreiche Medien über die anhaltenden Bemühungen Österreichs in der Bekämpfung von Schlepperkriminalität und Menschenhandel. Österreich spielt eine zentrale Rolle in der Koordination und Durchführung dieser Maßnahmen, wie die Kleine Zeitung verdeutlicht. Diese Operationen umfassen die Zusammenarbeit zwischen dem Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern der Bundesländer.
Im Rahmen dieser Aktionen sind insgesamt 343 österreichische Exekutivbedienstete im Einsatz. Bereits im Bundesgebiet wurden 49 Kontrollstellen eingerichtet, in denen 5.157 Personen überprüft und 330 Fahrzeuge kontrolliert wurden. Zusätzlich wurden 88 Flugbewegungen überwacht und 1.508 Ausweisdokumente untersucht. Besonders bemerkenswert ist die Identifizierung und Unterstützung von 209 potenziellen Opfern, überwiegend Frauen ab 18 Jahren. Viele dieser Opfer sind oft von sexueller Ausbeutung und Sozialleistungsbetrug betroffen.
Identifizierung von Opfern
Die Methoden, die von den Tätern angewandt werden, sind alarmierend. Eine weit verbreitete Technik ist die „Lover-Boy-Methode“, bei der Frauen manipuliert und in die Prostitution gedrängt werden. In einigen Fällen wurden sie sogar gezwungen, Kunden zu bestehlen oder unter Gewaltandrohung auszurauben. Der Ermittlungsschwerpunkt liegt dabei auf einer rumänischen Tätergruppe, die in mehreren EU-Staaten aktiv ist. Europol berichtete sogar über länderübergreifend 1.194 potenzielle Opfer.
In Österreich selbst kam es zu mehreren Festnahmen. Unter den zehn mutmaßlichen Menschenhändlern, die festgenommen wurden, befindet sich auch ein serbischer Staatsbürger, der wegen Drogenhandels festgenommen wurde. Zwei Rumänen wurden wegen Betrugs im Prostitutionsumfeld festgenommen. Insgesamt wurden 182 neue Ermittlungsverfahren angestoßen, neun davon mit direktem Bezug zu Österreich.
Internationale Kooperation
Die internationale Zusammenarbeit zeigt sich auch in den Berichten des Innenministeriums, das schon im „Lagebericht Schlepperei und Menschenhandel 2021“ auf die zunehmenden Herausforderungen hinweist. Im Jahr 2021 wurden mehr illegal eingereiste Personen und Schlepper erfasst als im Jahr zuvor. Diese Anstiege sind zum Teil auf die Lockerungen der Ein- und Durchreisekontrollen zurückzuführen. Ein neues Team im Bundeskriminalamt beschäftigt sich speziell mit der Bekämpfung von Schlepperei und Menschenhandel und kooperiert eng mit Ländern des Westbalkans, um diesen kriminellen Aktivitäten entgegenzuwirken.
Die Erfassung von Schleppern zieht neue Ermittlungsverfahren nach sich. Hierbei kann auf erfolgreiche Operationen, wie die Zusammenarbeit mit polnischen und slowenischen Behörden, verwiesen werden. Diese mündeten in der Festnahme von zehn Schleppern. Eine weitere Operation gegen eine syrische Tätergruppe, die Migranten nach Österreich und Deutschland schleppte, führte zu über zehn Festnahmen.
Gesellschaftliche Herausforderungen
Die Dunkelziffer von Opfern des Menschenhandels bleibt besorgniserregend, während man immer wieder über die Überschneidungen zwischen Schlepperei und Menschenhandel diskutiert. Es ist entscheidend, zwischen diesen beiden Phänomenen zu differenzieren: Während Schlepperei oft mit transnationalen illegalen Einreisen verbunden ist, erfolgt Menschenhandel häufig auch innerhalb von Landesgrenzen. Personen, die Schlepperdienste in Anspruch nehmen, tun dies meist aus eigenem Willen, während die Ausbeutung von Menschen eine gravierende Bedrohung darstellt.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Bekämpfung von Menschenhandel und Schlepperei einen umfassenden, multidisziplinären Ansatz erfordert, der präventivpolizeiliche Maßnahmen sowie Repression umfasst. Dies wurde auch in dem Lagebericht von 2019 hervorgehoben, der die engen Verknüpfungen zwischen diesen Delikten und anderen Formen der Kriminalität, wie Dokumentenfälschung und Prostitution, thematisierte.
Die Herausforderung bleibt groß, und es ist klar, dass eine effektive Bekämpfung dieser Verbrechen durch nationale und internationale Kooperation sowie eine verstärkte Sensibilisierung der Öffentlichkeit unterstützt werden muss, um zu verhindern, dass Menschen in die Fänge von Tätern geraten.
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Ort | Oberpullendorf, Österreich |
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