Österreich wirbt um deutsche Urlauber: Kommt zu uns, nicht nach Malle!
Österreich wirbt um deutsche Urlauber: Kommt zu uns, nicht nach Malle!
Santanyí, Spanien - Aktuelle Ereignisse auf Mallorca bringen die deutsche Tourismusindustrie in eine prekäre Lage. Österreich reagiert auf die zunehmende anti-deutsche Stimmung mit einem klaren Appell: „Kommt nach Österreich und macht Urlaub bei Freunden.“ Das österreichische Tourismusministerium hat einen offenen Brief veröffentlicht, der angesichts feindlicher Parolen wie „Deutsche raus“ und „Ausländische Käufer, fahrt zur Hölle“ auf Mallorca eine willkommene Alternative bietet. Der Brief zielt darauf ab, deutschen Urlaubern Mut zu machen und die tiefen Verbindungen zwischen Deutschland und Österreich zu betonen, wie oe24.at berichtet.
Die aggressive Stimmung in Mallorca, insbesondere in Santanyí, führt dazu, dass Geschäfte deutscher Inhaber sowie Fahrzeuge mit deutschen Nummernschildern gezielt beschmiert werden. Schätzungen zufolge wurden zwischen 20 und 30 Lokale vandalisiert. Diese Entwicklungen sind Ausdruck einer übergreifenden Wut unter den Einheimischen, die sich gegen steigende Immobilienpreise und die Wohnungsnot richtete. Die Initiative „Menys turisme, més vida“ fordert daher politische Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Probleme, während die Politik die Verursacher der Proteste als Minderheit ansieht, wie die WDR berichtet.
Hintergründe zur Wut auf Mallorca
Die Gründe hinter der wachsenden Feindseligkeit sind komplex und vielschichtig. Laut den Berichten ist der Tourismus für rund 40 Prozent des Bruttoinlandprodukts Mallorcas verantwortlich, jedoch fordern viele Einheimische, darunter auch Vertreter von Mieterverbänden und Umweltschutzgruppen, Maßnahmen zur Reduzierung des Massentourismus. Sie warnen vor negativen Folgen wie Wohnungsknappheit, Umweltzerstörung und einem massiven Anstieg von Mietpreisen seit 2021, während die Löhne nur um 7 Prozent gestiegen sind. Diese Problematik wird von n-tv.de aufgegriffen, wo auch die Sorgen um die steigende Obdachlosigkeit in Palma thematisiert werden.
Um die angespannte Situation zu entschärfen, planen die balearischen Behörden verschiedene Maßnahmen, darunter das Deaktivieren von neuen Lizenzen für Ferienwohnungen und das Einführen von erhöhten Touristenabgaben. Die Zunahme illegaler Ferienwohnungen und der Druck, der durch die hohe Zahl an Touristen auf die Infrastruktur ausgeübt wird, stellen eine große Belastung für die Einheimischen dar. So besuchten im vorigen Jahr insgesamt 19 Millionen Touristen die Balearen, was für 2024 auf über 20 Millionen Besucher geschätzt wird.
Österreich als Alternative für deutsche Touristen
Inmitten dieser Spannungen hebt Österreich seine touristischen Angebote hervor, die von Wanderungen in den Alpen über Familienurlaube auf Bauernhöfen bis hin zu kulturellen Städtetrips nach Wien, Salzburg oder Graz reichen. Der Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner von der ÖVP betont die „echte Freundschaft“ zwischen Österreich und Deutschland und zeigt sich optimistisch hinsichtlich der Ankunft deutscher Gäste, die als wichtig für die touristische Wertschöpfung in Österreich gelten. Österreich nutzt die Gelegenheit, um sich als sichere und einladende Alternative für deutsche Touristen zu positionieren, im Gegensatz zur angespannten Lage auf Mallorca.
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Ort | Santanyí, Spanien |
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