Österreich startet Bewerbungsprozess für den ESC 2026 – Wer wird Gastgeber?

Österreich gewinnt den ESC 2026. Bewerbungsprozess für Host Cities startet am 2. Juni 2025. Nutzen für Städte und Tourismus.
Österreich gewinnt den ESC 2026. Bewerbungsprozess für Host Cities startet am 2. Juni 2025. Nutzen für Städte und Tourismus.

Österreich - Am 2. Juni 2025 wurde offiziell der Bewerbungsprozess für die Austragungsstadt des Eurovision Song Contest (ESC) 2026 gestartet, nachdem Österreich den Wettbewerb gewonnen hat. Der Österreichische Rundfunk (ORF) lädt österreichische Städte und Gemeinden ein, ihre Bewerbungsunterlagen bis zum 4. Juli 2025 einzureichen. Diese Anmeldung erfolgt vor dem Hintergrund der positiven wirtschaftlichen Folgen, die der ESC für die Gastgeberstadt mit sich bringen kann.

Der ESC zieht ein internationales Publikum an und bietet den ausgewählten Städten erhebliche Vorteile, darunter wirtschaftlichen Nutzen durch erhöhten Tourismus, internationale Sichtbarkeit und eine langfristige Stärkung des Images. Beispielsweise berichten OTS, dass Liverpool während der Veranstaltung im Jahr 2023 rund 473.000 Besucher anlockte und dadurch einen zusätzlichen Umsatz von 55 Millionen Pfund in der Region generierte. Auch Basel konnte nach dem ESC 2023 über 500.000 Besucher verzeichnen, was die Hotelauslastung auf 95 % brachte und 50.000 Übernachtungen ermöglichte.

Kriterien und Anforderungen für Bewerber

Die Anforderungen für Bewerber sind klar definiert. Die Austragungsstätte muss über eine voll ausgestattete Veranstaltungshalle verfügen, die gute internationale Anbindungen hat und ausreichend Unterkünfte bieten kann. Eine Mindestanforderung ist, dass die Verbindung für mindestens acht Wochen exklusiv verfügbar sein muss und ein Publikum mit einer Kapazität von etwa 10.000 Personen bewältigen kann. Bewerbungen, die diese Mindestanforderungen nicht erfüllen, werden nicht berücksichtigt.

Finanzielle Aspekte spielen eine entscheidende Rolle, um die Veranstaltung erfolgreich durchzuführen. Veranstaltungsprojekte wie der ESC erfordern substanzielle Investitionen, wobei die Kosten für die Austragungsstadt abhängig von verschiedenen Faktoren sind. Oxford Economics hebt hervor, dass die Finanzierung der Veranstaltung durch die Gastgeberstadt, Rundfunkanstalten, Sponsorengelder, Ticketverkäufe sowie Landesmittel erfolgt. Sponsoring wird immer relevanter, um weniger von Steuermitteln abhängig zu sein.

Langfristige Auswirkungen und Herausforderungen

Die letzten Wettbewerbsverläufe zeigen, dass trotz der finanziellen Last auch bedeutende Einnahmen generiert werden. Zum Beispiel wird für den ESC 2024 in Malmö ein Besuch von etwa 100.000 Menschen erwartet, während die Kosten auf rund 28 Millionen Euro geschätzt werden. Solche Veranstaltungen tragen erheblich zur Wertschöpfung in der Region bei und zeigen oft einen positiven „Legacy-Effekt“. Gastgeberstadt von 2013, Malmö, erzielte beim letzten ESC Werbewerte von 1,1 Milliarden SEK.

Dennoch stehen die Gastgeber auch vor Herausforderungen. Spiegel spricht von den möglichen finanziellen Belastungen durch die Veranstaltung. Ähnlich wie Schweden, das nach seinem Gewinn 2015 aufgrund von Schulden aus der vorherigen Veranstaltung im Jahr 2017 nicht bereit war, erneut zu hosten, müssen die neuen Gastgeber sicherstellen, dass sie die finanziellen Mittel stemmen können.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass der ESC eine hervorragende Plattform für Städte darstellt, deren Attraktivität und wirtschaftliche Stärke durch Kulturevents dieser Größenordnung nachweislich gesteigert werden kann. Die zusätzliche Sichtbarkeit und die Möglichkeit, kulturelle Verbindungen zu fördern, sind wertvolle Aspekte, die die Gastgeberstädte in ihre Überlegungen einbeziehen sollten.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Österreich
Quellen