Österreich in der Energiewende: 100% erneuerbare Energie bis 2045!

Österreich verbrauchte bis Mai 2023 alle erneuerbaren Energien und muss nun auf fossile Energien zurückgreifen. Potenzial für Windkraft.
Österreich verbrauchte bis Mai 2023 alle erneuerbaren Energien und muss nun auf fossile Energien zurückgreifen. Potenzial für Windkraft.

Österreich - Österreich hat bis zum 30. Mai 2023 alle im Land produzierten erneuerbaren Energien verbraucht. Für den Rest des Jahres muss das Land auf fossile Energien wie Erdgas, Erdöl und Kohle zurückgreifen, um den Energiebedarf zu decken. Laut der Österreichischen Energieagentur beträgt der Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtversorgung 41 Prozent. Besonders bemerkenswert ist, dass bei der Stromproduktion sogar 88 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen. Im Wärmebereich liegt der Anteil der erneuerbaren Energien bei 40 Prozent. Im Bereich des öffentlichen Verkehrs beträgt dieser Anteil nur 13 Prozent, was zeigt, dass in diesem Segment noch erhebliches Potenzial zur Verbesserung besteht.

Der Zubau von Photovoltaik hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Nachdem er 2020 bei 341 MW lag, stieg er in den Jahren 2023 und 2024 auf über 2.200 MW an. Diese rasante Entwicklung bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, da die Netze bei hoher Einspeisung gefährdet sind. Darüber hinaus zeigt der steigende Absatz von Wärmepumpen, dass immer mehr Haushalte den Umstieg von Gas- und Ölheizungen anstreben. Handlungsbedarf besteht besonders im urbanen Raum sowie in unsanierten Gebäuden.

Die Herausforderung der Klimaneutralität

Die Erreichung der Klimaneutralität ist nicht nur ein Ziel für Österreich, sondern gilt europaweit als entscheidendes Anliegen. Laut der bpb.de könnten 1993 nur 4 Prozent des Strombedarfs durch erneuerbare Quellen gedeckt werden. Heute liegt dieser Anteil bereits bei über 40 Prozent. Das ambitionierte Ziel ist, bis spätestens 2045 eine 100-prozentige erneuerbare Energieversorgung zu erreichen, einschließlich der Bereiche Strom, Wärme und Kraftstoffe. Der Energiesektor spielt eine Schlüsselrolle bei der Ankurbelung der Klimaneutralität in anderen Sektoren wie Landwirtschaft, Mobilität und Industrie.

Die zukünftige Energieversorgung wird zunehmend Strom benötigen, um Bereiche zu versorgen, die traditionell fosssil betrieben wurden. Grüner Wasserstoff, der in vielen Industrien und für den Verkehr benötigt wird, kann nur mit großen Mengen an erneuerbarem Strom hergestellt werden. Dies erfordert einen schnellen Ausbau sowohl bestehender als auch neuer Stromerzeugungskapazitäten, um die Herausforderungen der Volatilität erneuerbarer Energien zu bewältigen. Maßnahmen wie Stromspeicher in Form von Batterien oder Wasserstoff sind notwendig, um sowohl kurz- als auch langfristige Energiespeicherlösungen sicherzustellen.

Strukturelle Veränderungen und politische Maßnahmen

Wie eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE zeigt, ist die Transformation zu einem klimaneutralen Energiesystem komplex. Diese Studie untersucht unterschiedliche Transformationspfade und berücksichtigt Faktoren wiegesellschaftliche und geopolitische Entwicklungen sowie die Rolle des Föderalismus in Deutschland. Um die angestrebten Klimaziele zu erreichen, sind umfassende Anpassungen notwendig, die auch den Austausch von Energie innerhalb Deutschlands analysieren.

Widerstände gegen den Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere im Windkraftbereich, stellen eine Herausforderung dar. Dennoch zeigt die Energiewende auch zahlreiche Vorteile, darunter eine bessere Luftqualität, weniger Abhängigkeit von Energieimporten und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Um die Energiewende zu fördern, wird das Erneuerbare-Energien-Gesetz reformiert, während das Kohleausstiegsgesetz den Übergang zu erneuerbaren Energieträgern unterstützt.

In Anbetracht der aktuellen Energiekrise in Europa erlangen diese Diskussionen zusätzliche Brisanz. Die Bundesregierung plant Maßnahmen zur Entlastung der Verbraucher, darunter eine Strom-, Gas- und Wärmepreisbremse, die ab März 2023 greifen soll. Um die Energiewende erfolgreich umsetzen zu können, bedarf es also nicht nur technologischer Innovationskraft, sondern auch eines aktiven gesellschaftlichen Dialogs, der alle gesellschaftlichen Gruppen einbezieht.

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Vorfall Umwelt
Ort Österreich
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