Österreich bleibt Schleppermafia fern: drastischer Rückgang der Festnahmen!

Burgenland, Österreich - Am 20. April 2025 zieht das Innenministerium Bilanz über die Schlepperaktivitäten in Österreich. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden lediglich 25 Schlepper festgenommen, was einem Rückgang von über 90 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht, als noch 751 Festnahmen verzeichnet wurden. Auch die Zahl der aufgegriffenen Personen ist stark gefallen: Von Januar bis März 2025 wurden rund 600 Personen aufgegriffen, im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 6.000. Innenminister Gerhard Karner hebt hervor, dass diese Entwicklungen auf die effektiven Maßnahmen zum Kampf gegen die Schleppermafia zurückzuführen sind.

Ein Grund für den Rückgang der Schlepperaktivitäten in Österreich ist das verstärkte Engagement der Behörden in Nachbarländern. Österreichische Polizisten unterstützen den Grenzschutz in Serbien, Ungarn sowie an der bulgarisch-türkischen Außengrenze. Die „Operation Fox“ ist ein wichtiger Teil dieser Strategie, bei der mehr als 40 österreichische Polizisten in Ungarn im Einsatz sind. Diese Maßnahmen, zusammen mit der Aussetzung der Asylanträge für syrische Flüchtlinge sowie der Implementierung von erweiterten Dokumentenkontrollen und DNA-Tests, dämpfen das Geschäft der Schlepper deutlich.

Verlagerung der Schlepperaktivitäten

Die Schlepperroute hat sich seit 2023 von der klassischen Serbien-Ungarn-Route in Richtung der Balkan-Küstenroute verlagert. Es wird berichtet, dass die Routen über die Türkei, Bulgarien, Bosnien, Kroatien und Slowenien zunehmend bevorzugt werden, während Österreich weniger attraktiv für Schlepper geworden ist. Dies zeigt sich auch in den monatlichen Aufgriffszahlen, die seit Ende Oktober 2023 in Ostösterreich rückläufig sind, mit niedrigen zweistelligen Zahlen. Der Rückgang ist besonders im Burgenland drastisch, wo im April 2024 nur noch etwa 40 Aufgriffe im Vergleich zu etwa 1.400 im April 2023 stattfanden.

Die Bekämpfung von Schlepperaktivitäten hat auch zur Erhöhung der Schleppungs-Preise geführt, was gleichzeitig die Nachfrage seitens der Flüchtlinge verringert. So wurden im Jahr 2022 über 700 Schlepper identifiziert und verhaftet, wobei die Zahl der Festnahmen im Jahr 2023 sogar anstieg. Das Innenministerium hat darüber hinaus wirksame Maßnahmen zur Überwachung der Schlepperrouten implementiert, um flexibel auf Veränderungen innerhalb der Aktivitäten reagieren zu können.

Abschiebungen und freiwillige Ausreisen

Zwischen Januar und März 2025 wurden insgesamt 3.315 Personen aus Österreich abgeschoben, was eine Steigerung um knapp 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Von diesen Abschiebungen waren 1.705 (51 Prozent) freiwillig und 1.610 (49 Prozent) zwangsweise. Ein erheblicher Teil der abgeschobenen Personen, etwa 46 Prozent, hatte vorherige strafrechtliche Verfahren hinter sich. Insbesondere die Dublin-Verordnung spielte eine Rolle bei der Abschiebung von 50 Syrerinnen und Syrern im ersten Quartal 2025.

Ursprünglich hatten im Vergleichszeitraum 188 Syrerinnen und Syrer im Jahr 2023 und 2024 freiwillig das Land verlassen. Im Zeitraum von Januar bis Ende März 2025 verließen hingegen bereits 234 Syrerinnen und Syrer Österreich freiwillig. Diese Entwicklungen sind ein klares Indiz für die Wirksamkeit der Maßnahmen, die im Rahmen der Schlepperbekämpfung implementiert wurden.

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Ort Burgenland, Österreich
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