Österreich 2025: Wachstum bleibt im Stillstand – Was nun?
Österreich 2025: Wachstum bleibt im Stillstand – Was nun?
Österreich - Wirtschaftsforscher aus Österreich haben kürzlich eine aktualisierte Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes veröffentlicht. Der Wifo und das IHS berichten, dass für das Jahr 2025 ein minimales Wirtschaftswachstum von 0,0% bzw. 0,1% erwartet wird. Diese Anpassung stellt eine signifikante Verbesserung im Vergleich zur Frühjahrsprognose dar, bei der ein Rückgang von 0,3% (Wifo) und 0,2% (IHS) prognostiziert wurde.
Die Verbraucher haben Zeichen der Stabilisierung gezeigt, wobei die Konsumstimmung positiv beeinflusst wurde, insbesondere durch Entwicklungen in Deutschland. Dennoch sehen die Forscher ein Sorgenkind: Das Budgetdefizit wird für 2025 auf 4,1% (Wifo) bzw. 4,4% (IHS) des Bruttoinlandprodukts geschätzt, was die Maastricht-Grenze von 3% überschreitet. Für 2026 erwarten die Experten ein Defizit von 3,9% (Wifo) und 4,1% (IHS).
Haushalt und Schuldenlage
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Anstieg der Staatsschuldenquote, die bis 2026 auf 85% steigen könnte. Damit würde sich die finanzielle Situation Österreichs weiter verschärfen, insbesondere angesichts der erheblichen Steigerungen der Pensionsausgaben, der Personalaufwendungen sowie Ausgaben in Schlüsselbereichen wie Klima und Sicherheit, wie im Parlament berichtet wird.
Die aufgeschlüsselten Auszahlungen des Bundes von Januar bis September 2024 belaufen sich auf 15,4 Mrd. EUR, was eine Erhöhung von 13,1% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders kritisch ist die Entwicklung bei den Einnahmen, die durch schwache Ergebnisse in Bereichen wie der Umsatzsteuer und dem Immobiliensektor beeinträchtigt wurde. Im Gegensatz dazu zeigen einige Abgaben wie die Lohnsteuer eine dynamische positive Entwicklung.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Zusätzlich warnen die Forscher des Wifo und IHS vor „gravierenden Abwärtsrisiken“, die durch geopolitische Spannungen und die Zollpolitik der USA verursacht werden könnten. Diese Rahmenbedingungen trüben die Perspektiven für weiteres Wachstum. Im internationalen Vergleich wird Deutschland 2025 ein Wachstum von 0,3% prognostiziert, während die USA mit 1,4% (Wifo) bzw. 1,7% (IHS) rechnen können. China wird ein deutlich höheres BIP-Wachstum von 4,2% (Wifo) bzw. 4,5% (IHS) erwarten.
Die Inflationsrate in Österreich wird für 2025 auf 2,9% geschätzt, mit einem Rückgang auf 2,2% (Wifo) bzw. 1,9% (IHS) im Folgejahr. Diese Perspektiven sind in Anbetracht der historischen Entwicklung der Verbraucherpreise, die seit 2010 stärker gestiegen sind als im Euro-Raum, bedeutsam. Zudem wird für 2025 eine Erhöhung der Arbeitslosenquote auf 7,5% prognostiziert, bevor sie im Jahr 2026 auf 7,3% sinkt.
Der Bund hat angekündigt, dass das Maastricht-Defizit bis 2024 bei 3,3% bzw. 3,9% des BIP prognostiziert wird. Dies deutet auf eine Verschlechterung der finanziellen Situation hin, was sich auch in der Schuldenquote niederschlägt, die voraussichtlich auf 79,3% steigen könnte.
Diese finanziellen und wirtschaftlichen Herausforderungen erfordern umfassende Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Diskussion über eine mögliche Einführung einer Erbschaftssteuer zur Finanzierung solcher Maßnahmen wurde von der Industriellenvereinigung abgelehnt, die negative Auswirkungen auf Unternehmerfamilien befürchtet.
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