ÖGB fordert: Mehr Jobs für ältere Arbeitnehmer in Österreich!

ÖGB-Präsident Katzian fordert mehr Beschäftigung älterer Menschen in Österreich und vergleicht das Pensionssystem mit Dänemark.
ÖGB-Präsident Katzian fordert mehr Beschäftigung älterer Menschen in Österreich und vergleicht das Pensionssystem mit Dänemark.

Dänemark - ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian hat sich in einer aktuellen Debatte zum österreichischen Pensionssystem geäußert und dabei betont, dass die Pensionen in Österreich gesichert sind. Katzian sieht jedoch die Notwendigkeit, das faktische Pensionsantrittsalter zu erhöhen, um die Altersversorgung nachhaltig zu gestalten. Dies erfordere verschiedene Maßnahmen, um gesunde Altersstrukturen in der Arbeitswelt zu fördern.

Ein auffälliger Punkt in Katzian’s Analyse ist die Tatsache, dass ein Viertel der Personen nicht aus einer Erwerbstätigkeit in die Pension geht, sondern aufgrund von Krankenständen oder Arbeitslosigkeit aus dem Berufsleben ausscheidet. Dies wirft Fragen über die Notwendigkeit auf, das Beschäftigungsniveau älterer Arbeitnehmer zu erhöhen. Der ÖGB-Präsident vergleicht das österreichische Rentensystem mit dem dänischen Modell und hebt dabei die Unterschiede hervor.

Vergleich mit dem dänischen Rentensystem

Das dänische Rentensystem sticht durch seine weitreichenden staatlichen Bemühungen zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer hervor. Laut Focus wird die dänische „Folkepension“ aus einem Grundbetrag und einer Zulage finanziert. Der monatliche Grundbetrag liegt bei etwa 1600 Euro vor Steuern. Anspruch auf diese Rente haben alle Dänen, die zwischen ihrem 15. Lebensjahr und Rentenbeginn mindestens 40 Jahre in Dänemark gelebt haben.

Im dänischen System bestehen keine Ausnahmen wie in Deutschland für Selbstständige oder Beamte, was zu einem einfacheren System ohne komplexe Punktesysteme führt. Die zweite Säule der Altersvorsorge, die „Kapitalpension“, ist verpflichtend für Personen mit mittlerem oder höherem Einkommen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen zwischen fünf und zehn Prozent des Gehalts in diese Rentenform ein, was zeigt, wie die Dänen auch privat für ihre Altersvorsorge vorsorgen.

Beschäftigung älterer Arbeitnehmer in Österreich

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass nur etwa 30 Prozent der Betriebe in Österreich Menschen über 60 Jahre beschäftigen. Katzian fordert daher die Unternehmen auf, ihre Anstrengungen zur Integration älterer Arbeitnehmer transparenter zu gestalten, anstatt nur die Forderung nach einer längeren Erwerbstätigkeit zu stellen. Es ist ein Aufruf zur Verantwortung der Arbeitgeber, die Arbeitswelt älterer Arbeitnehmer wieder zu beleben.

Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass Länder wie Deutschland eine hohe Erwerbsquote unter älteren Arbeitnehmern aufweisen. Die Regelaltersgrenze in Deutschland liegt bei 67 Jahren, und der frühzeitige Renteneintritt ist bereits ab 63 Jahren unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Dennoch sind die Rentenausgaben in Deutschland, die Altersrenten, Hinterbliebenenrenten und andere Leistungen umfassen, moderat und unter dem EU-Durchschnitt, was zeigt, dass das System nicht nur auf Nachhaltigkeit, sondern auch auf Effizienz ausgelegt ist, wie BMAS berichtet.

Die Diskussion über Pensionssysteme und die Beschäftigung älterer Menschen bleibt ein zentrales Thema in der gesellschaftlichen Debatte. Es ist entscheidend, dass Österreich die Herausforderungen im System erkennt und angeht, um die Zukunft der Altersversorgung sicherzustellen.

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Ort Dänemark
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