Zahnärzte und ÖGK im Streit: Wer trägt die Kosten für Füllungen?

Ein aktueller Streit zwischen der ÖGK und der Zahnärztekammer droht zu einem vertragslosen Zustand zu führen, während ab 2025 Amalgam verboten wird.
Ein aktueller Streit zwischen der ÖGK und der Zahnärztekammer droht zu einem vertragslosen Zustand zu führen, während ab 2025 Amalgam verboten wird.

Ein Konflikt zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der Zahnärztekammer sorgt für Aufregung im Gesundheitswesen, da die Verhandlungen über neue Zahnfüllungen ins Stocken geraten sind. Ab dem 1. Januar 2025 tritt ein EU-weites Verbot für Amalgam in Kraft, und die ÖGK strebt an, Alkasit als Kassenleistung anzubieten. Doch die Zahnärzte sind gegen dieses Material und verlangen stattdessen den Einsatz von Glasionomerzement, der aus ihrer Sicht für die Patienten kostenlos sein sollte. In diesem Zusammenhang betonte der Präsident der Zahnärztekammer Oberösterreich, Günther Gottfried, dass die Verhandlungen ohne ein wirtschaftlich akzeptables Angebot der Sozialversicherung nicht fortgesetzt werden können. Andernfalls drohe ein Rückzug vieler Zahnärzte aus dem Kassenvertrag und eine Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung, wie er in einem Statement gegenüber ORF Oberösterreich klarstellte.

Die Fronten zwischen der ÖGK und der Zahnärztekammer bleiben verhärtet. Am Donnerstag wurde ein neues Angebot der ÖGK von der Zahnärztekammer abgelehnt. Dies bedeutet, dass aktuelle Verhandlungen über alternative Kassenfüllungen für Amalgam, das aus Umwelt- und Gesundheitsgründen nicht mehr zulässig ist, ins Leere laufen. Sollte bis Ende Dezember keine Einigung erzielt werden, müssen Patienten ab Januar ihre Füllungen zunächst privat bezahlen und können anschließend nur einen kleinen Teil der Kosten von der ÖGK zurückfordern. Dieses Problem ist besonders kritisch, da Amalgam seit 2018 für Kinder unter 14 Jahren, schwangere und stillende Frauen nicht mehr verwendet wird, sodass eine Lösung dringend erforderlich ist, um den Patienten adäquate Versorgung zu gewährleisten, wie Die Presse berichtet.

Verhandlungen im Stillstand

Die Situation wird weiter durch die Ablehnung der ÖGK’s Angebote durch die Zahnärztekammer angespannt. Diese bezeichnete die Vorschläge als wirtschaftlich untragbar und verweist auf die Gefahren eines vertragslosen Zustands, bei dem Patienten keine Wahl hätten, was die Zahnausfüllungen betrifft. Bislang war Amalgam für viele Patienten die einzige Option, aber mit dem bevorstehenden Verbot wird ein Umdenken erforderlich. Die Zahnärzte haben Sorge, dass eine neue Kassenleistung für hochwertige Zahnfüllungen ihre Einnahmen gefährden könnte, wie ORF Oberösterreich anschaulich beschreibt.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache EU-weites Amalgamverbot, wirtschaftlich nicht hinnehmbare Vorstellungen
Ort Oberösterreich, Österreich
Quellen