Nvidia warnt: Exportbeschränkungen könnten China zur KI-Supermacht machen!

Nvidia warnt vor Umsatzverlusten durch US-Exportbeschränkungen. Neue Regeln erschweren den Verkauf von KI-Chips nach China.
Nvidia warnt vor Umsatzverlusten durch US-Exportbeschränkungen. Neue Regeln erschweren den Verkauf von KI-Chips nach China.

USA - Die Auswirkungen der US-Ausfuhrbeschränkungen auf die Chipindustrie erreichen nun ein neues Niveau. Nvidia schätzt den entgangenen Umsatz durch diese Einschränkungen auf weitreichende 15 Milliarden Dollar. Zusätzlich muss das Unternehmen einen Abschreibungsbetrag von 5,5 Milliarden Dollar für unverkäufliche Lagerbestände verzeichnen. Jensen Huang, der CEO von Nvidia, äußerte sich im Podcast „Stratechery“ und stellte klar, dass China trotz der Hürden nicht daran gehindert wird, Künstliche Intelligenz (KI) weiterzuentwickeln. Dies könnte langfristig zu einer unabhängigen KI-Industrie in China führen, die in Konkurrenz zur amerikanischen Branche treten wird.

Die US-Regierung hat bereits unter der vorherigen Administration erste Schritte unternommen, um den Verkauf modernster Hochleistungschips nach China zu unterbinden. Momentan kann Nvidia nur eine langsamere Version ihrer Chips, die H20, an chinesische Unternehmen liefern, doch seit Mitte April fallen auch diese H20-Chips unter die strengen Exportbeschränkungen. Huang warnte, dass die technische Reduzierung der Chips nicht über die H20-Version hinausgehen könne.

Neue Handelsbeschränkungen und deren Folgen

Ab dem 18. Oktober 2023 gelten neue, verschärfte Regeln für die Ausfuhr von US-Chiptechnologie nach China. Insbesondere die H800- und A800-Chips von Nvidia, die für das Anlernen von KI unerlässlich sind, sind von diesen Regelungen betroffen. Die US-Regierung beabsichtigt mit diesen Maßnahmen, den Zugang Chinas zu amerikanischer Spitzentechnologie zu verhindern, die militärisch nutzen könnte.

Nvidia hatte zuvor die H800- und A800-Versionen entwickelt, da die H100- und A100-Chips bereits unter das Exportverbot fielen. Unklar bleibt, wie viele der im Wert von fünf Milliarden Dollar liegenden Aufträge vor Inkrafttreten der neuen Regeln erfüllt werden können. Die Bekanntgabe der neuen Exportregeln sorgte sofort für einen Rückgang der Nvidia-Aktie um nahezu fünf Prozent.

Der geopolitische Kontext der Technologieexporte

Unter der Biden-Administration wurden die Einschränkungen auf KI-Technologien weiter verschärft. Nur enge US-Verbündete wie Deutschland genießen uneingeschränkten Zugang. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, sicherzustellen, dass die exportierten Chips nur zu friedlichen Zwecken verwendet werden. GPUs, die für eine Vielzahl von KI-Anwendungen unerlässlich sind, können dabei in großen Zahlen benötigt werden. Beispielsweise benötigte das KI-Tool ChatGPT Tausende solcher Chips.

18 Staaten wurden von diesen restriktiven Maßnahmen ausgenommen, darunter auch europäische Länder wie Frankreich, Großbritannien und die Niederlande. Die Exportbeschränkungen basieren auf der Gesamt-Rechenleistung (Total Processing Performance) der Chips und sollen von den Unternehmen eingehalten werden, um den Schmuggel zu erschweren und die ordnungsgemäße Verwendung sicherzustellen. Diese neuen Regelungen, die in den kommenden Monaten in Kraft treten, werden mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, da sie weitreichende Folgen für die Chipindustrie und den weltweiten Technologiehandel haben können.

Es bleibt abzuwarten, welche langfristigen Konsequenzen diese Handelsbeschränkungen für Nvidia und die gesamte US-Chipindustrie haben werden. Sowohl Nvidia als auch andere Unternehmen wie Intel und AMD mussten bereits einen Rückgang ihrer Aktienkurse hinnehmen, während die US-Regierung weiterhin die führende Rolle in der KI-Entwicklung betont.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache Exportbeschränkungen
Ort USA
Schaden in € 15.000.000.000
Quellen