Virtuelles Training für pflegende Angehörige: Unterstützung durch immtaCARE
Virtuelles Training für pflegende Angehörige: Unterstützung durch immtaCARE
Ein neues Fortbildungsangebot für die häusliche Pflege wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „immtaCARE“ an der Fachhochschule St. Pölten entwickelt. Dieses innovative Programm richtet sich an pflegende Angehörige sowie Fachkräfte im Bereich der häuslichen Pflege und nutzt moderne Technologie wie Extended Reality (XR), um Schulungen durchzuführen.
Die Idee hinter „immtaCARE“ ist es, ein leicht zugängliches Trainingsangebot zu schaffen, das speziell auf die Herausforderungen und Belastungen der Pflege während der COVID-19-Pandemie zugeschnitten ist. Studien zeigen, dass in Österreich etwa 950.000 Menschen ihre Angehörigen zu Hause betreuen, was die Relevanz solcher Initiativen unterstreicht. Um diesen Pflegekräften eine verbesserte Unterstützung anzubieten, haben die Forscher Manuel Schwanda und Benjamin Roszipal an der Fachhochschule gemeinsam mit Partnern wie der Caritas und dem Arbeiter-Samariter-Bund ein Hands-On-Trainingsprogramm zur Sturzprophylaxe entwickelt.
Praxisorientiertes Training
Das gewonnen Wissen wird in einem virtuellen Umfeld vermittelt, in dem Pflegende lernen, wie sie eine sturzsichere Umgebung schaffen können. „Wie erkenne ich potenzielle Gefahrenquellen in einem Wohnraum?“ ist nur eine der Fragen, die während des Trainings behandelt werden. Das Szenario variiert bei jedem Durchgang, sodass vielfältige Situationen simuliert werden können. Dies ermöglicht es den Teilnehmenden, praktische Fertigkeiten in einer sicheren Umgebung zu üben, ohne dabei das Risiko eines echten Unfalls einzugehen.
Barbara Riegler-Spitzer, Pflegeexpertin bei der Caritas, hebt hervor, wie wichtig diese Art von Schulungen gerade in der mobilen Pflege ist: „Mitarbeiter*innen müssen gut geschult und kompetent sein, um die Sicherheit der Pflegebedürftigen zu gewährleisten.“ Die Technologie wird genutzt, um das Wohnumfeld der Kunden realistisch zu simulieren, was die Schulung besonders effektiv macht.
Integration in die Ausbildung
Die Integration von XR in die Ausbildung ist ein zentraler Aspekt von „immtaCARE“. In Zusammenarbeit mit dem Bachelor-Studiengang Gesundheits- und KrankenpflegePLUS der Fachhochschule St. Pölten sind auch Studierende aktiv an dem Projekt beteiligt. Dadurch erhalten zukünftige Fachkräfte die Möglichkeit, sich frühzeitig mit innovativen Methoden vertraut zu machen und ihr Wissen in realistischen Szenarien zu vertiefen.
Benjamin Roszipal erklärt, dass die Kombination aus modernsten Technologien und neuen Lehrmethoden entscheidend dazu beiträgt, die Qualität der Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern. Dank solcher Initiativen können Pflegekräfte optimal ausgebildet und trainiert werden, was letztendlich auch den Pflegebedürftigen zugutekommt.
Das Projekt „immtaCARE“ wurde maßgeblich durch die Arbeiterkammer NÖ gefördert und umfasst eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren im Bereich der häuslichen Pflege. Aktuelle Informationen über die Schulungsangebote sind auf der Forschungswebseite verfügbar.
Diese innovative Vorgehensweise zeigt, wie wichtig die Unterstützung für Pflegekräfte ist, um sowohl ihre Aufgaben zu bewältigen als auch ihre eigene Gesundheit zu fördern. Der Einsatz von digitalen Schulungsformen ist ein längst überfälliger Schritt in der Weiterentwicklung der Pflegeausbildung in Österreich.
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