Gefährliche Enterokokken: Klagenfurt warnt vor Baden in der Sattnitz!
Gefährliche Enterokokken: Klagenfurt warnt vor Baden in der Sattnitz!
Klagenfurt, Österreich - In Klagenfurt gibt es derzeit keine Entwarnung für den Fluss Sattnitz. Heute wurde eine hohe Konzentration von Enterokokken im Wasser festgestellt. Diese Bakterien stammen aus dem Darm und können verschiedene Infektionen, wie Blasenentzündungen und Wundinfektionen, auslösen. Angesichts dieser Situation rät die Stadt Klagenfurt weiterhin vom Baden im Fluss ab, sowohl für Menschen als auch für Tiere. Es gibt Bedenken zur Wasserqualität, und die Stadt hat die Ermittlungen intensiviert.
Die Stadtverwaltung hat die Möglichkeit einer landwirtschaftlichen Nutzung im Einzugsgebiet als Ursache der Verunreinigung ausgeschlossen. Insbesondere kann die Gülleausbringung auf Äckern nicht als Verursacher identifiziert werden, da die Werte im betroffenen Bereich im Normalbereich lag. Die Untersuchungen konzentrieren sich nun auf die Häuser entlang des Flusslaufes, um mögliche Einleitungen von Abwässern zu prüfen. Die Stadt führt wöchentliche Wasserproben durch und arbeitet dabei eng mit dem Land Kärnten zusammen.
Risiken durch Enterokokken
Wie Experten herausgestellt haben, sind Enterokokken Milchsäurebakterien, die in der Umwelt sowie im Menschen und Tieren vorkommen. Es gibt etwa 25 verschiedene Enterokokken-Spezies, einige davon können bei immungeschwächten Personen ernsthafte Krankheiten verursachen. Zu den möglichen Krankheiten gehören Blutvergiftungen, Herzbeutelentzündungen, Harnwegsinfektionen und Bauchrauminfektionen. Besonders besorgniserregend ist, dass bestimmte Stämme von Enterokokken auch antibiotikaresistent sind, was die Behandlung erschwert.
Die Gefahr einer Verunreinigung ist nicht nur auf den Fluss beschränkt. Auch im Trinkwasser können Enterokokken vorkommen. Fäkale Verunreinigungen gelangen meist durch hygienische Probleme oder technische Störungen ins Trinkwasser. In Deutschland gilt ein Grenzwert von null Enterokokken pro 100 Milliliter Trinkwasser. Bei Nachweis dieser Bakterien müssen Maßnahmen ergriffen werden, insbesondere das Abkochen des Wassers, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Abgekochtes Wasser ist dann hingegen unbedenklich für den Verzehr, die Zubereitung von Lebensmitteln oder die Wundreinigung.
Überwachung der Wasserqualität
Die Überwachung der Trinkwasserqualität unterliegt strengen mikrobiologisch-regulatorischen Anforderungen. Diese basieren auf dem Infektionsschutzgesetz und der Trinkwasserverordnung. Zu den häufigsten Krankheitserregern, die im Wasser auftreten können, gehören nicht nur Enterokokken, sondern auch Salmonellen, Shigellen und E. coli. Bei der routinemäßigen Überwachung wird gezielt auf diese Erreger getestet. Ein negatives Ergebnis für E. coli in 100 Millilitern Wasser zeigt an, dass keine gefährlichen Mikroorganismen in bedenklichen Konzentrationen vorhanden sind. Bei gesundheitlichen Störungen oder gehäuft auftretenden Erkrankungen werden spezielle Erreger gezielt untersucht.
Das Umweltbundesamt hat wesentliche Aufgaben in Bezug auf die Mikrobiologie des Trinkwassers. Diese umfassen die Entwicklung von Kriterien für Untersuchungsverfahren und die Beratung internationaler Gremien bei gesetzlichen Vorgaben. Zudem werden Risikoschätzungen durchgeführt, um die Sicherheit der Wasserqualität zu gewährleisten.
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Ort | Klagenfurt, Österreich |
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