Neuer Forschungsband zu Borromini: Ein Meister der Barockarchitektur!

Neuer Forschungsband zu Borromini: Ein Meister der Barockarchitektur!
Vienna, Österreich - Die Vatikanische Museen haben heute einen neuen Forschungsband über den bedeutenden Barock-Baumeister Francesco Borromini veröffentlicht. Der Band ist das Ergebnis einer Konferenz, die anlässlich des 350. Todestages von Borromini im Jahr 2017 stattfand. Mitherausgeberin Alessandra Rodolfo hebt hervor, dass Borrominis Ansichten auch heute noch relevantes Wissen für Architekten und Wissenschaftler bieten. Dieser umfassende Forschungsband umfasst 440 Seiten und beinhaltet 237 Abbildungen, sowohl in Schwarzweiß als auch in Farbe, die die vielseitige Handschrift Borrominis dokumentieren. Vienna.at berichtet, dass …
Francesco Borromini, geboren als Francesco Castelli am 25. September 1599, gilt als führender Architekt der römischen Barockarchitektur, neben Größen wie Gian Lorenzo Bernini und Pietro da Cortona. Er wuchs im Tessin in der heutigen Schweiz auf und beeinflusste maßgeblich die Architektur des 17. und 18. Jahrhunderts in Europa. Borromini war ein Autodidakt mit einer großen Bibliothek, seine Arbeiten zeichneten sich durch innovative Manipulationen klassizistischer Formen und geometrischer Rationalitäten aus. Wikipedia beschreibt Borrominis Einflüsse und seine Karriere, die von seiner melancholischen und hitzköpfigen Persönlichkeit geprägt war.
Wichtige Bauwerke
Borrominis bekannteste Werke sind repräsentativ für seinen innovativen Stil:
- San Carlo alle Quattro Fontane (San Carlino): Erbaut von 1638 bis 1641, ist die Kirche bekannt für ihre ovale Kuppel und komplexe Grundrissgestaltung.
- Oratorium des Heiligen Philipp Neri: Dieses Projekt wurde in den 1620er Jahren begonnen und bis 1640 fertiggestellt, wobei Borromini 1637 als Architekt berufen wurde.
- Sant’Ivo alla Sapienza: Die Kirche, die von 1640 bis 1650 in der Nähe der Universität Rom entworfen wurde, ist für ihren sechszackigen Stern Grundriss bekannt.
- Sant’Agnese in Agone: Der Bau wurde 1652 begonnen, bevor Borromini 1657 aus persönlichen Gründen zurücktrat.
Sein Lebensweg war nicht einfach; stets im Schatten seines Rivalen Gian Lorenzo Bernini, verlor Borromini viele Aufträge und fand sich oft in einem Kampf um die Gunst der päpstlichen Auftraggeber wieder. Die Architektur des Barock erklärt, dass Borrominis innovative Ansätze in Rom neue Maßstäbe setzten und die Entwicklung des Barockstils maßgeblich prägten.
Nachwirkungen und Vermächtnis
Die Spuren von Borrominis Schaffen sind in der späteren Architektur, besonders in den Arbeiten von Guarino Guarini und in der späten Barockarchitektur in Nordeuropa, deutlich erkennbar. Nach dem Tod seiner Gönner und dem Rückzug von verschiedenen Projekten verstärkte sich Borrominis Melancholie bis zu seinem tragischen Suizid im Jahr 1667. Trotz anfänglicher Kritik fand seine Arbeit im späten 19. Jahrhundert erneut Beachtung und wird heute noch hoch geschätzt.
Francesco Borrominis Einfluss auf die barocke Architektur und die Entwicklung zentralisierter Bauformen, wie sie in der römisch-katholischen Gegenreformation vorkommen, bleibt unverkennbar. In seinen Gebäuden realisiert er die charakteristischen Merkmale der Barockarchitektur, wie die Verwendung von Licht und Perspektive, besonders evident in San Carlo alle Quattro Fontane.
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Ort | Vienna, Österreich |
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