Neue Suche im Fall Maddie: BKA durchkämmt mysteriöse Ruine!

Praia da Luz, Portugal - Die Ermittlungen im Fall der vermissten Madeleine „Maddie“ McCann setzen sich fort. Am Dienstag suchten etwa 25 Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA) die Umgebung einer Gebäuderuine in einem bewaldeten Gebiet in Portugal. Diese umfangreiche Suche erfolgt auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig und soll bis Donnerstag oder Freitag andauern. Der Braunschweiger Staatsanwalt Christian Wolters äußerte sich vorsichtig zu den Erwartungen der Ermittler.

Um das Terrain effektiv zu durchkämmen, sind die Ermittler mit einem Radar ausgestattet, der den Boden bis in eine Tiefe von 4,5 Metern absuchen kann. Das Suchgebiet umfasst auch ein ehemaliges Haus, in dem ein Deutscher zeitweise lebte. Der Ort selbst, von Gräben und Wasserlöchern durchzogen und dicht bewachsen, stellt eine Herausforderung für die Ermittlungsteams dar. Maddie verschwand am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus der Ferienwohnung ihrer Familie in Praia da Luz, während ihre Eltern in einem nahegelegenen Restaurant waren.

Status und Hintergründe

Trotz internationaler Fahndung und mehrerer Aufrufe von Maddies Eltern fehlt bislang jede Spur von dem Mädchen. Ein deutscher Staatsbürger, der in der Nähe von Praia da Luz lebte, steht seit Jahren im Fokus der Ermittlungen. An jenem Abend, als Maddie verschwand, wählte sich sein Mobiltelefon in eine Funkzelle nahe der Ferienanlage ein. Aktuell sitzt er in Deutschland eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz ab, seine Haftstrafe läuft voraussichtlich im September ab. Im vergangenen Oktober wurde er jedoch in einem Prozess um Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe in Portugal freigesprochen.

Die letzte Suchaktion im Fall Maddie fand vor zwei Jahren an einem Stausee an der Algarve statt und war ergebnislos. Trotz der Rückschläge geben Maddies Eltern die Hoffnung nicht auf und bekräftigten ihre Entschlossenheit anlässlich des 18. Jahrestages von Maddies Verschwinden.

Globale Kinder-Vermisstenstatistik

Das Schicksal von Maddie ist kein Einzelfall. Weltweit verschwinden jährlich Hunderttausende von Kindern. In Deutschland beispielsweise werden jährlich rund 100.000 Kinder als vermisst gemeldet. Diese Zahlen spiegeln teils unzureichende Statistiken wider, die in vielen Ländern ungenau sind. Laut verschiedenen Berichten werden allein in Frankreich jährlich über 53.000 Kinder als vermisst gemeldet. In den USA sind es rund 460.000, während in England 112.853 Kinder jährlich als vermisst gelten.

• Frankreich: 53.439
• Deutschland: ca. 100.000
• USA: ca. 460.000
• Spanien: ca. 20.000
• Kanada: über 45.288
• Russland: ca. 45.000 seit 2015
• England: 112.853 jährlich
• Indien: ca. 96.000 jährlich
• Jamaika: 1.984 seit 2015

Laut den Beobachtungen von Missing Children ist die Interpretation dieser globalen Zahlen durch fehlende offizielle Studien und unzureichende Rahmenbedingungen stark erschwert, was wiederum das Verständnis der Dimensionen des Problems limitiert.