Nathalie Schöffmann: Ihr mutiger Kampf nach der schrecklichen Entführung!

Nathalie Schöffmann spricht über ihre Entführung 2019 und die Verfilmung ihrer Geschichte in „Ohne jede Spur“.
Nathalie Schöffmann spricht über ihre Entführung 2019 und die Verfilmung ihrer Geschichte in „Ohne jede Spur“.

Graz, Österreich - Am 30. Mai 2025 wurde der ARD-Fernsehfilm „Ohne jede Spur – Der Fall der Nathalie B.“ veröffentlicht, der die wahre Geschichte von Nathalie Schöffmann, einer Triathletin aus Österreich, erzählt. Der Film zeigt die dramatischen Ereignisse ihrer Entführung, die sich 2019 bei Graz ereigneten. Schöffmann, die damals 26 Jahre alt war und auf einer Trainingsfahrt mit dem Rennrad unterwegs war, wurde von einem Täter angegriffen, der sie mit seinem Auto rammt, bewusstlos schlägt und letztendlich verschleppt.

Der Film basiert auf diesen realen Geschehnissen und wird als True-Crime-Thriller beschrieben. Luise von Finckh spielt die Hauptrolle der von Schöffmann verkörperten Nathalie Birli, während Robert Stadlober und Claudia Kottal ein Polizeiduo darstellen, das sich der dramatischen Suche nach der Entführten widmet. Regisseurin Esther Rauch und das Drehbuch-Duo Jonas Brand und Lia Perez haben die Geschichte von Schöffmann inszeniert, in der es auch um ihre Gespräche mit dem Entführer geht. Diese Dialoge beinhalteten eine Szenerie, in der sie Orchideen besprach und vorschlug, den Vorfall als von einem Reh verursacht darzustellen, was der Täter akzeptierte.

Nach der Entführung

Nathalie Schöffmann wurde mehrere Stunden in einem abgelegenen Haus festgehalten, während sie intensiv über Fluchtmöglichkeiten nachdachte. Tatsächlich gelang es ihr, aus der Gewalt ihres Entführers zu entkommen, was im Film eindrucksvoll dargestellt wird. Nach ihrer Befreiung spielen Daten aus ihrem Fahrradcomputer eine entscheidende Rolle, durch die die Polizei den Täter schnell ausforschen konnte. Im anschließenden Gerichtsprozess wurde ihre Aussage, auf Anraten ihres Anwalts, als Video eingespielt. Der Entführer wurde in Graz zu sieben Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

Nach der Gefangenschaft lebt Schöffmann heute mit ihrem Mann und Kind in Oberösterreich. Obwohl sie keine Panikattacken mehr hat, verspürt sie ein ungutes Gefühl, wenn sie einen roten Kastenwagen sieht. Die Mitarbeit an dem Film half ihr, den emotionalen Ballast aus der Vergangenheit zu verarbeiten. Beim Ansehen des Films war sie emotional betroffen, besonders als es um ihre Rückkehr nach Hause ging.

Der Kontext von True-Crime-Inhalten

Der Fall von Nathalie Schöffmann zeigt nicht nur die Gefahren von Entführungen, sondern wirft auch einen Blick auf den Konsum von True-Crime-Inhalten. Diese Formate erfreuen sich großer Beliebtheit, obwohl es anekdotische Berichte gibt, die auf mögliche negative Auswirkungen hinweisen. Eine Umfrage aus dem Jahr 2022 ergab, dass eine Mehrheit der True-Crime-Fans nie Gewalt anwenden möchte, und es gibt keine empirischen Hinweise darauf, dass sie weniger empathisch sind oder kein Mitgefühl haben. Denjenigen, die zu Aggressivität neigen, könnten negative Auswirkungen des Konsums stärker betreffen, allerdings handelt es sich hierbei um Einzelfälle. True-Crime-Fans sind tendenziell besser informiert über Verbrechensaufklärung, was möglicherweise dazu führt, dass sie weniger dazu neigen zu glauben, mit Verbrechen durchkommen zu können, im Vergleich zu Nichtfans.

Der ARD-Fernsehfilm bietet nun eine dramatische und realistische Darstellung der Geschehnisse rund um Nathalie Schöffmann und könnte dazu beitragen, das Bewusstsein für die psychologischen Auswirkungen solcher Erlebnisse zu schärfen.

Zusammengefasst berichtet 5min über Schöffmanns Schicksal, während ARD Mediathek den Film im Kontext von True-Crime-Thrillern analysiert. Außerdem bietet Quarks Einblicke in die psychologischen Auswirkungen des Konsums solcher Inhalte.

Details
Vorfall Entführung
Ort Graz, Österreich
Verletzte 1
Festnahmen 1
Quellen