Nach Hitlergruß: Schüler dürfen zur Sportwoche – Eltern empört!

Drei Schüler in Niederösterreich zeigten den Hitlergruß; trotz Ausschluss von der Sportwoche durften sie teilnehmen. Aufklärung und politische Bildung sind entscheidend gegen Rechtsextremismus.
Drei Schüler in Niederösterreich zeigten den Hitlergruß; trotz Ausschluss von der Sportwoche durften sie teilnehmen. Aufklärung und politische Bildung sind entscheidend gegen Rechtsextremismus.

Bezirk Scheibbs, Österreich - In einem Vorfall, der die Schulgemeinschaft einer Mittelschule in Niederösterreich erschütterte, haben drei Schüler im Februar dieses Jahres während des Unterrichts den Hitlergruß gezeigt. Alle betroffenen Schüler sind unter 14 Jahre alt und somit strafunmündig. Daher blieb ein rechtlicher Schritt gegen sie aus. Zunächst sah die Schule vor, die Schüler von der Sportwoche auszuschließen, doch dieser Ausschluss wurde nach Beschwerden der Eltern durch die Bildungsdirektion zurückgenommen. Es wurde festgestellt, dass keine Gefährdung für die Sicherheit anderer Schüler oder Personen vorlag, was zur Entscheidung führte, die Schüler lediglich auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen und sie zu verwarnen. In einem separaten Fall wurden zwei weitere Schüler ausgeschlossen, auch hier wurde der Ausschluss aufgrund der gleichen Einschätzung zurückgenommen

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Die Offensive der Bildungsdirektion hat das Bewusstsein für solche Vorfälle geschärft. In der heutigen Zeit ist es unabdingbar, rechtsextremen Haltungen entgegenzuwirken. Es ist nicht nur ein einzelner Vorfall, der die Problematik verdeutlicht. Eine aktuelle Studie zeigt einen Anstieg rechtsextremer Einstellungen in der Bevölkerung, was die Notwendigkeit einer verstärkten politischen Bildung unterstreicht. Diese bildet einen zentralen Bestandteil von Strategien gegen Rechtsextremismus und sollte daher in den Lehrplänen der Schulen verankert sein. Ziel der politischen Bildung ist es, Mündigkeit und Teilhabe am demokratischen Gemeinwesen zu fördern, um die Schüler zu selbstständigem Urteilen und eigenverantwortlichem Handeln zu befähigen

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Rolle der politischen Bildung

Der Beutelsbacher Konsens von 1976 definiert wichtige Prinzipien der politischen Bildung, die für die Aufklärung über Rechtsextremismus entscheidend sind. Dazu gehören das Überwältigungsverbot, das sicherstellt, dass Schüler nicht indoktriniert werden, sowie die Kontroversität, die es erfordert, dass Kontroversen in Wissenschaft und Politik auch im Unterricht behandelt werden. Darüber hinaus müssen Schüler in der Lage sein, politische Situationen und eigene Interessen zu analysieren, um Urteilsfähigkeit zu entwickeln

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Politische Bildung ist jedoch nicht nur auf die Aufklärung über rechtsextreme Ideologien beschränkt. Sie hat das Potenzial, Resilienz gegen rechtsextreme Mythen und Vorurteile aufzubauen. Dadurch wird die demokratische Bildung gefördert, die es den Schülern ermöglicht, sich aktiv am gesellschaftlichen Diskurs zu beteiligen und antidemokratischen Bestrebungen entgegenzuwirken. Um dies zu erreichen, ist die Präsenz von professionellen politischen Bildner:innen notwendig, die den Schülern die genannten Fähigkeiten vermitteln können

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Der vorangegangene Vorfall an der Mittelschule zeigt, wie wichtig es ist, umfassende Präventionsstrategien zu entwickeln, die sicherstellen, dass Schüler nicht nur informiert, sondern auch zur Auseinandersetzung mit politischen Themen ermutigt werden. Nur durch einen solchen Bildungsansatz können wir erfolgreich gegen die wachsenden rechtsextremen Tendenzen in unserer Gesellschaft vorgehen und eine demokratische Kultur aufrechterhalten

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Für_details_und_hintergrund_infos können Sie die Berichte von [5min]({https://www.5min.at/5202505162111/nach-hitlergruss-im-klassenzimmer-schueler-duerfen-trotzdem-zur-sportwoche/}), [ORF]({https://noe.orf.at/stories/3305410/}) und [bpb]({https://www.bpb.de/themen/rechtsextremismus/infopool-rechtsextremismus/542209/politische-bildung-und-ihr-beitrag-zur-rechtsextremismuspraevention/}) einsehen.

Details
Vorfall Rassismus
Ort Bezirk Scheibbs, Österreich
Quellen