Mordversuch mit Pfeil und Bogen: Grazer wird zu 20 Jahren Haft verurteilt!

Ein Grazer steht wegen versuchten Mordes mit Pfeil und Bogen vor Gericht. Der Vorfall ereignete sich nach Drogenkonsum.
Ein Grazer steht wegen versuchten Mordes mit Pfeil und Bogen vor Gericht. Der Vorfall ereignete sich nach Drogenkonsum.

Seiersberg, Österreich - Ein 39-jähriger Grazer steht wegen versuchten Mordes vor Gericht. Der Vorfall, bei dem eine 42-jährige Frau lebensgefährlich verletzt wurde, ereignete sich am 15. September 2024 in der Wohnung des Beschuldigten. Laut exxpress.at hatte der Angeklagte die Frau erst zwei Wochen zuvor kennengelernt. An dem Abend, als es zu dem brutalen Vorfall kam, konsumierten die beiden gemeinsam mit einem Freund des Beschuldigten diverse Drogen.

Der Angeklagte injizierte Ketamin nach dem Konsum von Morphin, Methamphetamin, Kokain und Cannabis. Während er seinen Sportbogen putzte, schoss er auf die schlafende Frau. Der erste Pfeil, der die Frau traf, drang über die Nierengegend in ihren Oberkörper ein und verursachte schwere Verletzungen, während der zweite Pfeil, der sie am Kopf traf, als „leichte Verletzung“ eingestuft wurde. Ärzte beschrieben es als Wunder, dass die Frau überlebt hatte, da der Pfeil Milz, Leber und Herz perforiert hatte.

Flucht und Festnahme

Nach dem Angriff verließ der Angeklagte die Wohnung und versperrte das Zimmer. Während sein Freund angab, nichts von den Schüssen mitbekommen zu haben, gelang es der stark verletzten Frau, mit Mühe den Notruf zu wählen. Der Beschuldigte floh in seinem Auto, wurde aber bald von Polizei und Spezialeinheiten festgenommen. Dies geschah nach einem weiteren Vorfall, bei dem der Angeklagte mit einer Schreckschusspistole um sich schoss und sogar eine Schrotpistole auf Polizisten richtete. Bei der anschließenden Auseinandersetzung wurde er ebenfalls lebensgefährlich verletzt, konnte aber gerettet werden.

Der Angeklagte gestand, auf die Frau geschossen zu haben, bestreitet allerdings, sie töten zu wollen, und behauptete zudem, sich nicht an den Vorfall zu erinnern. Ein psychiatrischer Gutachter stellte fest, dass der Mann zurechnungsfähig, jedoch eingeschränkt war. Es wurde eine psychische Verhaltensstörung diagnostiziert, jedoch keine voll ausgeformte Persönlichkeitsstörung.

Psychische Gesundheit und Drogenkonsum

Die psychischen Auswirkungen von Drogenmissbrauch sind schwerwiegend und beeinflussen nicht nur das Verhalten, sondern auch die Beziehungen. Männer mit psychischen Erkrankungen, die Drogen konsumieren, können in einen Teufelskreis der Abhängigkeit geraten, häufig um emotionale Schmerzen zu bewältigen, wie aus einem Artikel auf gesundartikel.com hervorgeht. Die Selbstmedikationshypothese legt nahe, dass viele Menschen Drogen zur Bewältigung psychischer Belastungen nutzen, was zu weitergehenden Problemen führen kann.

Als Konsequenz aus dem Vorfall verlangen die Anwälte der verletzten Frau ein Schmerzengeld von 10.000 Euro. Der Angeklagte hat sich bereit erklärt, dieses zu zahlen. Der aktuelle Stand des Verfahrens stellt dagegen die Frage nach der Verantwortung und dem Umgang mit psychischen Erkrankungen im Zusammenhang mit Drogenmissbrauch in den Fokus. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht in dieser schwierigen Angelegenheit entscheiden wird.

Details
Vorfall Mord/Totschlag
Ursache Drogen
Ort Seiersberg, Österreich
Verletzte 1
Festnahmen 1
Schaden in € 10.000
Quellen