Mehr Druck, weniger Respekt: Gewalt im Handel auf dem Vormarsch!

Am 23. Juli 2025 diskutiert die GPA in Wien über Gewalt im Handel. Fordert mehr Respekt und Schutz für Beschäftigte.
Am 23. Juli 2025 diskutiert die GPA in Wien über Gewalt im Handel. Fordert mehr Respekt und Schutz für Beschäftigte. (Symbolbild/DNAT)

Mehr Druck, weniger Respekt: Gewalt im Handel auf dem Vormarsch!

Cafe Museum, Wien, Österreich - Der Druck im Handel steigt und damit auch die Gewalt gegen Beschäftigte. Laut ots.at berichten viele Angestellte von einem herablassenden Ton, abwertenden Witzen, Belästigungen und sogar tätlichen Übergriffen. Die Gewerkschaft GPA hat in einer Umfrage festgestellt, dass Gewalt am Arbeitsplatz weit verbreitet ist und für viele Beschäftigte zum beruflichen Alltag gehört.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 23. Juli 2025, die von der Gewerkschaft GPA abgehalten wird, fordern die Verantwortlichen mehr Respekt sowie Schutzmaßnahmen für die Handelsbeschäftigten. Barbara Teiber, die Vorsitzende der GPA, und Sabine Grossensteiner, Betriebsrätin bei BILLA, werden die Probleme und Lösungsansätze erörtern. Die Veranstaltung findet um 09:30 Uhr im Café Museum in Wien statt.

Gewalt und Aggression am Arbeitsplatz

Die Gewerkschaft GPA ist in den letzten zwei Jahren verstärkt mit der Thematik der Gewalt und Aggression am Arbeitsplatz konfrontiert worden, insbesondere in der Handels- sowie der Gesundheits- und Sozialbranche. Eine Befragung von 1.000 unselbständig Beschäftigten ergab, dass über 60 % der Arbeitnehmer angeben, dass hoher Arbeitsdruck und Personalmangel als Konfliktverstärker wirken. Im Gesundheits- und Pflegebereich sowie im Handel steigt diese Zahl sogar auf 70 %.

Frauen und jüngere Beschäftigte sind überproportional von verbaler Gewalt betroffen. In Unternehmen mit Betriebsrat werden häufiger Präventionsmaßnahmen wie Schulungen und Supervision durchgeführt. Der Arbeitgeber trägt die Verantwortung, eine sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten und geeignete Schutzmaßnahmen zu implementieren. Es ist entscheidend, dass Gewaltprävention in die Planung der Arbeitsabläufe integriert wird, um den spezifischen Gegebenheiten und Risiken Rechnung zu tragen.

Zunehmende Gewaltübergriffe

Die Gefahren am Arbeitsplatz sind nicht zu unterschätzen. Laut arbeitsinspektion.gv.at nehmen Bedrohungen, Belästigungen, Diskriminierungen und tätliche Angriffe auf Beschäftigte zu. Es ist unerlässlich, dass Arbeitgeber die Risiken von Gewaltevaluierungen ernst nehmen und Arbeitsplätze entsprechend absichern. Besonders hoch sind die Risiken in Bereichen mit direktem Kundenkontakt, wie im Einzelhandel, der Gastronomie und im Gesundheitswesen.

Darüber hinaus umfasst Gewalt im Arbeitskontext auch sexuelle Belästigung und Mobbing. Eine wirksame Prävention bedarf klarer Verhaltensregeln und technischer Sicherheitsvorkehrungen. Hilfe erhalten Betroffene auch durch Beratungsstellen und andere Unterstützungsangebote von der Gewerkschaft GPA. Auf der Webseite gpa.at/sicher-ohne-gewalt stehen rechtliche und individuelle Ratschläge bereit.

Die GPA appelliert außerdem an die Kundinnen und Kunden, den Beschäftigten mehr Respekt entgegenzubringen. Nur durch ein gemeinsames Miteinander lässt sich eine Gewaltsituation am Arbeitsplatz vermeiden und ein respektvolles Arbeitsklima schaffen.

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OrtCafe Museum, Wien, Österreich
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