Mancozeb im Visier: Landwirte hoffen auf EU-Entscheidung für Pflanzenschutz!

Wichtige Diskussion über Mancozeb beim Global Mancozeb Summit in UK. EU-Gericht verhandelt am 1. Juli über Wiederzulassung.
Wichtige Diskussion über Mancozeb beim Global Mancozeb Summit in UK. EU-Gericht verhandelt am 1. Juli über Wiederzulassung. (Symbolbild/DNAT)

Mancozeb im Visier: Landwirte hoffen auf EU-Entscheidung für Pflanzenschutz!

Rothamsted Research, Vereinigtes Königreich - Am 18. Juni 2025 fand im Rothamsted Research im Vereinigten Königreich der Global Mancozeb Summit statt, organisiert von der UPL Corporation Ltd. und dem Center of Excellence in Regulatory Science in Agriculture (CERSA). Dieser Gipfel hatte das Ziel, die entscheidende Rolle von Mancozeb, einem Multi-Site-Fungizid, in integrierten Krankheitsbekämpfungsstrategien zu diskutieren und die Herausforderungen anzugehen, vor denen Landwirte nach der Rücknahme dieses Wirkstoffs stehen. Der Europäische Gerichtshof wird am 1. Juli über die Wiederzulassung von Mancozeb verhandeln, was für viele Rosinentraumerzeuger von großer Bedeutung ist.

Mike Frank, Geschäftsführer von UPL Corp, stellte beim Gipfel die fundamentale Bedeutung von Mancozeb im Pflanzenschutz heraus. Besonders kritisch sei die Lage für den Anbau von Bananen, Sojabohnen, Kartoffeln sowie Obst und Gemüse, da Landwirte in diesen Bereichen nach der Nichtzulassung von Mancozeb im Jahr 2020 in der EU und 2024 im Vereinigten Königreich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert seien.

Auswirkungen auf die Landwirtschaft

Die Abwesenheit von Mancozeb hat direkte negative Folgen für die Kartoffel-, Obst- und Gemüsebauern, die auf die kostengünstige Fungizidbehandlung angewiesen sind. Catarina Pereira von der Portuguese Potato Association wies darauf hin, dass Landwirte gezwungen sind, teurere Alternativen zu verwenden, was ihre wirtschaftliche Lage verschärft. Experten berichteten über erhebliche Ernteverluste durch resistente Pilzstämme in den Jahren 2022 und 2023, insbesondere in Ländern wie den Niederlanden, Norddeutschland und Dänemark. Jean-Paul Deneuville, ein französischer Landwirt, erklärte, dass die Kartoffelfäule zu enormen Ernteverlusten geführt habe.

Auch die Einschränkungen bei der Bekämpfung von Apfelschorf, wie Xavier Le Clanche von der Association Nationale Pommes Poires erläuterte, zeigen die Dringlichkeit, eine Lösung zu finden. Teilnehmer des Gipfels forderten daher wissenschaftlich fundierte Entscheidungen zur Wiederzulassung von Mancozeb, um die Lebensmittelsicherheit und Erschwinglichkeit in Europa zu gewährleisten.

Wissenschaftliche Grundlage für Entscheidungen

David Cooke vom James Hutton Institute betonte die Notwendigkeit, dass regulatorische Entscheidungen auf robusten wissenschaftlichen Beweisen basieren. Die Richtlinien der Europäischen Union, insbesondere die Verordnung (EG) Nr. 1107/2009, regeln die Genehmigung von Wirkstoffen und die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln und legen strenge Datenanforderungen und Entscheidungskriterien fest. Nur Wirkstoffe, die nicht als krebserzeugend oder erbgutverändernd eingestuft sind, dürfen verwendet werden. Dies zeigt die komplexe Balance zwischen Sicherheitsanforderungen und der Verfügbarkeit notwendiger Pflanzenschutzmittel.

Der bevorstehende Gerichtstermin wird als Chance gesehen, die Entscheidungen von 2020 zu überdenken. Landwirte und Experten sind optimistisch, dass eine positive Entscheidung die zukünftige Landwirtschaft in Europa unterstützen könnte. Adrian Percy von der NC Plant Sciences Initiative hob die Notwendigkeit eines fortlaufenden Dialogs über Mancozeb hervor, um sowohl Lebensmittelsicherheit als auch die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft zu fördern.

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OrtRothamsted Research, Vereinigtes Königreich
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