Lötschental: Natur unter Druck – Gletscherabbruch sorgt für Alarm!

Lötschental, Schweiz - Im Lötschental, einem beeindruckenden Tal im Kanton Wallis, Schweiz, ist die aktuelle Situation nach einem Gletscherabbruch stabil. Dies berichtet der Walliser Staatsrat Stéphane Ganzer, der die Lage als „im Moment zufriedenstellend“ beschreibt. Die Nacht verlief relativ ruhig, während die Lonza weiterhin über den Schuttkegel fließt.
Am Freitagabend wurde entschieden, die Schleusen des Staudamms Ferden zu öffnen, um Platz für ankommendes Wasser zu schaffen. Diese Maßnahme wurde ergriffen, nachdem starke Regenfälle für die kommende Woche angekündigt wurden, was die Gefahr von Murenabgängen erhöht. Ganzer betonte, dass „Natur den Rhythmus vorgibt“ und hob die große Solidarität mit den betroffenen Einwohnern hervor. Es gab zahlreiche Hilfsangebote aus der Bevölkerung sowie von Behörden aus verschiedenen westschweizerischen Kantonen und Städten wie Bern und Zürich.
Geographische und historische Hintergründe
Lötschental, das größte Tal auf der Nordseite des Rhône-Tals, erstreckt sich über etwa 27 Kilometer und wird von majestätischen Bergen umgeben, darunter das Bietschhorn mit 3.934 Metern. Das Tal ist bekannt für seine beeindruckenden Gletscher, die im Langgletscher entspringen, und bietet vielfältige Möglichkeiten für Wanderungen und Wintersport.
Ein bemerkenswerter Aspekt des Lötschentals ist die Tradition der Tschäggättä, bei der furchterregende Figuren während des Karnevals in den Straßen umherziehen. Trotz seiner beeindruckenden Natur blieb Lötschental bis ins 20. Jahrhundert weitgehend isoliert, bis mit dem Bau der Lötschbergbahn zwischen 1907 und 1913 eine Verbindung zu internationalen Eisenbahnlinien hergestellt wurde.
Die Auswirkungen des Klimaereignisses
Die Lage im Lötschental spiegelt wider, wie gefährdet die Gletscher der Schweiz durch den Klimawandel sind. Laut aktuellen Berichten haben extreme Jahre zu einem Verlust von etwa 10 Prozent des gesamten Gletschervolumens in der Schweiz geführt. Diese alarmierenden Veränderungen stehen im Zusammenhang mit schneearmen Wintern und hohen Sommertemperaturen, die die Gletscherschmelze beschleunigen.
Im Süden und Osten desselben Gebiets schmolzen die Gletscher in den letzten zwei Jahren nahezu so stark wie im Rekordjahr 2022. Besonders im südlichen Wallis und Engadin ist die Eisschmelze dramatisch, mit Verlusten von mehreren Metern an den Eisdicken.
Der Klimawandel hat in den letzten Jahren auch dazu geführt, dass warme Sommer und trockene Bedingungen die Schneeschmelze vorantreiben. Im Frühling 2023 normalisierte sich die Situation zwar kurzfristig, jedoch verursachte der trockene und sehr warme Juni ein überdurchschnittlich frühes Schmelzen der Schneedecken, was die Gletscher in ihrer Existenz bedroht.
Die Korrelation zwischen der gegenwärtigen Situation im Lötschental und den fortschreitenden klimatischen Veränderungen lässt erahnen, wie wichtig es ist, lokale sowie globale Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu ergreifen. Während die Region gegen die Herausforderungen ankämpft, bleibt die Hoffnung auf eine umfassende Unterstützung durch die Gemeinschaft und eine baldige Stabilisierung der Situation, um die beeindruckende Natur des Lötschentals zu schützen.
Details | |
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Vorfall | Naturkatastrophe |
Ursache | Hitze beschleunigt Schneeschmelze, starke Regenfälle |
Ort | Lötschental, Schweiz |
Quellen |