Linz trauert um Helmuth Gsöllpointner: Kunstvisionär geht von uns

Helmuth Gsöllpointner, bedeutender Linzer Künstler und Professor, verstorben. Sein Lebenswerk prägte die Kunstszene nachhaltig.
Helmuth Gsöllpointner, bedeutender Linzer Künstler und Professor, verstorben. Sein Lebenswerk prägte die Kunstszene nachhaltig.

Linz, Österreich - Am 3. Juni 2025 ist der renommierte Metallbildhauer und Designer Helmuth Gsöllpointner im Alter von 91 Jahren verstorben. Er hinterlässt ein bedeutendes Lebenswerk, das nicht nur die Linzer Kunstszene, sondern auch die Kunstuniversität Linz über mehrere Jahrzehnte prägte. Als Professor und Rektor der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz war Gsöllpointner eine zentrale Figur in der Kunst- und Designlandschaft Österreichs. Laut Krone trug er maßgeblich zur Reputation Linz als Innovationszentrum bei.

Seine Studienzeit an der Wiener Angewandten ebnete den Weg für eine erfolgreiche Karriere. In der voestalpine erlernte er Gussverfahren und entwickelte eigene Gusstechniken, die bald zu seinem künstlerischen Markenzeichen wurden. Mit seiner Leitung der Meisterklasse für Metall an der Kunstuniversität Linz von 1973 bis 2002 legte er den Grundstein für zahlreiche Künstlerkarrieren. Von 1977 bis 1981 war er zudem Rektor der Institution, die 1973 zur Hochschule erhoben wurde und heute über 1.600 Studierende zählt, darunter eine hohe Anzahl weiblicher Studierender (Wikipedia).

Kunst und Innovation vereint

Gsöllpointner wurde durch das Forum Metall, einen Skulpturenpark im Linzer Donaupark, bekannt. Sein künstlerisches Schaffen umfasste zahlreiche innovative Projekte, darunter „Teleskop-Plastiken“ und „Variable Objekte“, die verschiedene Bewegungselemente integrierten. Diese Werke sind nicht nur im Donaupark zu finden, sondern auch an vielen anderen öffentlichen Orten in Linz, wie zum Beispiel an der Mühlkreisautobahn und im Universitätspark. Laut Kurier hinterließ Gsöllpointner damit einen bleibenden Eindruck im Stadtbild.

Ein weiterer wichtiger Beitrag war der Brunnen an der Bruckneruni sowie ein Kriegerdenkmal am Bindermichl, die seine Fähigkeit zeugen, Kunst im öffentlichen Raum zu gestalten. Seine Engagements als Kurator führten dazu, dass bedeutende internationale Künstler, wie Donald Judd, Projekte in Linz umsetzten und die Stadt zu einem wichtigen Ort des Austausch in der zeitgenössischen Kunst machten.

Würdigung und Vermächtnis

Die Rektorin der Kunstuniversität Linz, Brigitte Hütter, äußerte ihre Trauer über den Verlust und würdigte Gsöllpointner als unerschrockenen Visionär und geschätzten Rektor. Im Jahr 2013 wurde ihm das Ehrendoktorat der Universität verliehen, und auch nach seinem Rückzug aus der aktiven Lehre war er künstlerisch tätig. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen in seinen letzten Jahren blieb Gsöllpointner kreativ und präsentierte 2024 in Wien eine neue Werkserie namens „Stabräume“.

Sein Erbe wird durch mehrere Ehrungen weitergetragen, unter anderem durch die Benennung eines Raumes in der Universitätsbibliothek nach ihm. Gsöllpointners Einfluss auf die Linzer Kunstszene und seine innovationsfreudige Natur werden auch weiterhin in der Stadt spürbar bleiben, die ihn als kreativen Kopf schätzte.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Linz, Österreich
Quellen