Lieferdienst-Riese Delivery Hero kassiert 223 Millionen Euro Strafe!

Berlin, Deutschland - Die EU-Kommission hat am 2. Juni 2025 eine Geldstrafe von rund 223 Millionen Euro gegen den Lieferdienstgiganten Delivery Hero verhängt. Laut Kosmo ist der Grund für diese drastische Maßnahme die Bildung eines illegalen Kartells mit dem spanischen Unternehmen Glovo. Auch Glovo sieht sich mit einer Strafzahlung von fast 106 Millionen Euro konfrontiert. Die beiden Unternehmen haben sich wettbewerbswidrig abgesprochen, insbesondere in Bezug auf Preisgestaltungen und strategische Entscheidungen.
Zusätzlich zu den Preisabsprachen sind auch Vereinbarungen zum Verzicht auf Personalabwerbung und zur geografischen Marktaufteilung in die Vorwürfe eingeflossen. Diese Absprachen wurden über verschiedene Kommunikationskanäle, einschließlich E-Mail und WhatsApp, getroffen. Die Untersuchungen zu diesen illegalen Aktivitäten laufen bereits seit längerer Zeit. Bereits im November 2023 wurden unangemeldete Kontrollen in den Hauptsitzen von Delivery Hero in Berlin und von Glovo in Barcelona durchgeführt.
Die Hintergründe der Übernahme
Delivery Hero hielt seit Juli 2018 zunächst Minderheitsanteile an Glovo, bevor das Unternehmen im Juli 2022 die vollständige Kontrolle über Glovo übernahm. Die kartellrechtlichen Verstöße fanden jedoch vor dieser Übernahme statt, was die Situation des Unternehmens weiter kompliziert. Beide Unternehmen haben die Beteiligung an den illegalen Absprachen nicht bestritten, was den Druck auf sie erhöht, sich mit den Konsequenzen auseinanderzusetzen.
Obwohl Delivery Hero zuvor angekündigt hatte, dass Strafzahlungen von über 400 Millionen Euro drohen könnten, hat das Unternehmen nur 186 Millionen Euro für diese Absprachen zurückgestellt. Die EU-Kommission hat bislang keine detaillierten Angaben zu den Auswirkungen dieser Wettbewerbsverstöße auf Verbraucher oder Mitbewerber in Deutschland gemacht. In Österreich ist Delivery Hero unter der Marke Foodora bekannt.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen in der EU
Die strengen Vorschriften zum Schutz des freien Wettbewerbs in der EU verbieten bestimmte Praktiken, die den Wettbewerb einschränken, und Verstöße können Geldbußen von bis zu 10 % des weltweiten Jahresumsatzes nach sich ziehen. Laut Europa.eu fallen unter wettbewerbswidriges Verhalten auch Preisabsprachen, Marktaufteilungen und Absprachen über Kundenzuteilungen. Selbst der Austausch strategischer Informationen zwischen Wettbewerbern kann als wettbewerbswidrig angesehen werden.
Die EU verfolgt eine klare Politik gegen solche Praktiken, um einen fairen Wettbewerb sicherzustellen und den Verbrauchern eine breite Auswahl an Dienstleistungen zu bieten. Unternehmer und Geschäftsführer müssen daher besonders darauf achten, keine wettbewerbswidrigen Absprachen zu treffen, um rechtlichen Konsequenzen zu entgehen.
Die aktuellen Strafen gegen Delivery Hero und Glovo sind ein klarer Hinweis auf die Entschlossenheit der EU, wettbewerbswidriges Verhalten zu unterbinden und die Integrität des Marktes aufrechtzuerhalten.
Details | |
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Vorfall | Kartell |
Ursache | Bildung eines illegalen Kartells, wettbewerbswidrige Absprachen |
Ort | Berlin, Deutschland |
Schaden in € | 329.000.000 |
Quellen |