Lichtinstallation am Reichstag: Hommage an Christo und Jeanne-Claude!

Lichtinstallation am Reichstag: Hommage an Christo und Jeanne-Claude!
Reichstagsgebäude, Berlin, Deutschland - In Berlin wird vom 9. bis 20. Juni 2025 eine spektakuläre Lichtprojektion am Reichstagsgebäude gezeigt, die das legendäre Kunstwerk „Wrapped Reichstag“ von Christo und Jeanne-Claude würdigt. Die Projektionsinstallation ist eine Hommage an die berühmte Verhüllung, die vom 24. Juni bis 7. Juli 1995 stattfand und über fünf Millionen Besucher anlockte. Das Lichtspektakel, das täglich zwölf Nächte lang zu sehen sein wird, wird von der Schwenkow & Specker GmbH, einem Unternehmen unter der Leitung von dem Kulturmanager Peter Schwenkow und Unternehmer Roland Specker, veranstaltet. Der Anlass dieser eindrucksvollen Inszenierung feiert die Themen Kunst, Demokratie und die Wiedervereinigung Berlins.
Die Lichtprojektion dauert etwa zehn Minuten und wird die Westfassade des Reichstags in ein silbrig leuchtendes Gewand hüllen. Die Illumination wird mithilfe von 24 starken Projektoren, die von Hans Böhlke Elektrotechnik bereitgestellt werden, realisiert. Dabei entstehen langsam aufblinkende Linien, die das originale Kunstwerk nach und nach erahnen lassen. Diese innovative Darstellung interpretiert das historische Event neu und zieht somit das Publikum in ihren Bann.
Rückblick auf die Verhüllung des Reichstags
Die Verhüllung des Reichstags durch Christo und Jeanne-Claude war mehr als nur ein Kunstwerk; sie galt als eines der ersten Sommermärchen des wiedervereinten Deutschlands. Die Idee zur Verhüllung entstand bereits 1971 und die Genehmigung des Projekts war ein langer Prozess, der letztlich nur dank der Wahl von Rita Süssmuth zur Bundestagspräsidentin und dem Fall der Mauer 1989 möglich wurde. Im Februar 1994 stimmte der Bundestag mit 292 zu 223 Stimmen für die Realisierung des Plans. Das Künstlerehepaar finanzierte das gesamte Projekt durch den Verkauf ihrer Kunstwerke und benötigte dafür etwa 100.000 Quadratmeter Polypropylengewebe sowie 15,6 Kilometer Seil.
Christo, der 2020 starb, und Jeanne-Claude, die 2009 verstorben war, waren international bekannt für ihre beeindruckenden Verhüllungen und Installationen. Ihre Arbeit mit dem Reichstag symbolisierte die Verbindung zwischen Ost und West und wurde als wichtiger kultureller Austausch nach der Wiedervereinigung wahrgenommen. Der Reichstag selbst hat eine bewegte Geschichte und war unter anderem Schauplatz der Ausrufung der Republik im Jahr 1918 sowie der instrumentellen Nutzung durch die Nazis während des Reichstagsbrands 1933.
Ein besonderes Andenken
Die Einweihung dieser Lichtprojektion könnte nicht passender kommen, denn am 13. Juni wäre der 90. Geburtstag von Christo und Jeanne-Claude gewesen. Für die Veranstalter und die Besucher ist dies eine Gelegenheit, sich an das Erbe dieses außergewöhnlichen Künstlerpaars zu erinnern und die Kraft von Kunst im historischen Kontext zu reflektieren. Die Gesamtkosten des aktuellen Projekts belaufen sich auf etwa eine halbe Million Euro, und es wird betont, dass keine Steuergelder verwendet wurden, da alles privat finanziert ist.
Der Platz der Republik lädt während des Events zudem zu nächtlichen Picknicks ein und schafft damit ein einladendes Ambiente für die Besucher. Die Kunst blüht weiterhin in Berlin und sorgt für tiefgreifende Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, während die Stadt sich an ihre Geschichte erinnert und gleichzeitig in eine kreative Zukunft blickt.
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Ort | Reichstagsgebäude, Berlin, Deutschland |
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