Lichter der Hoffnung: Gedenkgottesdienst nach Graz-Amoklauf im Stephansdom

Lichter der Hoffnung: Gedenkgottesdienst nach Graz-Amoklauf im Stephansdom
Stephansplatz 1, 1010 Wien, Österreich - Am 12. Juni 2025 fand im Wiener Stephansdom ein Gedenkgottesdienst zum Abschluss der dreitägigen Staatstrauer für die Opfer des Amoklaufs in Graz statt. Dieser tragische Vorfall, der am Dienstag zuvor geschehen war, forderte insgesamt elf Menschenleben, darunter neun Schüler und eine Lehrkraft, und verletzte mindestens 12 weitere Personen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und die gesamte Bundesregierung waren anwesend und zollten den Opfern Tribut.
Der Gottesdienst, der unter der christlichen Gastgeberschaft der Österreichischen Bischofskonferenz stattfand, wurde von Erzbischof Franz Lackner geleitet. An seiner Seite sprachen weitere Bischöfe sowie der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Der Wiener apostolische Administrator Josef Grünwidl eröffnete den Gottesdienst mit Begrüßungsworten und betonte, dass die Wunden des Amoklaufs über das Ende der Staatstrauer hinaus bestehen bleiben.
Zeichen der Trauer und Hoffnung
In einem bewegenden Akt entzündete Bundespräsident Van der Bellen die erste von insgesamt zehn weißen Kerzen, die für die Opfer aufgestellt wurden. Auch eine Kerze wurde für den Täter angezündet. Bischof Michael Chalupka von der Evangelischen Kirche in Österreich sprach ein Gebet, während Imam Ermin Sehic Koranverse vortrug, die von der Hoffnung auf ewiges Leben handeln.
Erzbischof Lackner mahnte in seiner Ansprache zur Solidarität und betonte die gemeinsame Verantwortung während dieser Trauerzeit. „Sehen wir den anderen als Bruder oder Schwester“, sagte er und rief dazu auf, mit Achtsamkeit und im Gespräch zu leben. Diese Worte fanden besonderen Anklang in einer Situation, die das Land tief erschüttert hat. Auch die Leere der Sessel, die für die Opfer reserviert wurden, wurde von Bischof Chalupka thematisiert, um den Schmerz der Hinterbliebenen zu verdeutlichen.
Ein nie vergessener Schmerz
Die Trauer um die Opfer wurde auch durch die Anwesenheit hochrangiger politischer Vertreter und religiöser Gemeinschaften symbolisiert. Neben der Bundesregierung waren unter anderem der Vizekanzler Andreas Babler und die Außenministerin Beate Meinl-Reisinger anwesend. Die Österreichische Flagge wurde bis zum Ende der Staatstrauer auf halbmast gesetzt. Diese wurde am Donnerstagabend mit dem Läuten der Pummerin beerdigt, gleich nach dem Ende des Gottesdienstes.
Der Amoklauf in Graz und die darauffolgende Staatstrauer wurden von der österreichischen Regierung als „Nationale Katastrophe“ eingestuft, was die Notwendigkeit für diesen Gedenkgottesdienst unterstrich. Mehrere Hundert Menschen folgten dem Aufruf zur Trauer und zum Gedenken und zeigten damit den Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit, wie auch der Caritas-Wien-Chef Klaus Schwertner betonte.
In dieser gewaltigen Trauer um die verlorenen Leben bleibt die Hoffnung auf Licht in der Dunkelheit, die während des Gottesdienstes wiederholt thematisiert wurde. Der Gedenkgottesdienst war ein eindringliches Zeichen für die Stärke und den Zusammenhalt der Gemeinschaft in Zeiten tiefster Trauer.
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Ort | Stephansplatz 1, 1010 Wien, Österreich |
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