Trump greift Fed-Chef Powell an: Hohlkopf oder kluger Kopf?

Trump greift Fed-Chef Powell an, verweist auf Zinspolitik und fordert Zinssenkungen. Spannungen vor Fed-Zinsentscheidung am Mittwoch.
Trump greift Fed-Chef Powell an, verweist auf Zinspolitik und fordert Zinssenkungen. Spannungen vor Fed-Zinsentscheidung am Mittwoch. (Symbolbild/DNAT)

Trump greift Fed-Chef Powell an: Hohlkopf oder kluger Kopf?

Washington, D.C., USA - Der US-Präsident Donald Trump hat erneut scharfe Kritik an Fed-Chef Jerome Powell geübt. Bei einer Veranstaltung im Weißen Haus bezeichnete Trump Powell als „Hohlkopf“ und äußerte somit seine Unzufriedenheit über die aktuelle Geldpolitik der US-Notenbank. Trump drohte sogar vage an, Zwangsmaßnahmen ergreifen zu wollen, um Zinssenkungen zu erzwingen. Er betonte, dass ein Anstieg des Leitzinses nur gerechtfertigt sei, wenn die Inflationsrate tatsächlich steige, was gegenwärtig nicht der Fall sei [oe24] .

Am kommenden Mittwoch steht der nächste Zinsentscheid der Fed an. Analysten rechnen jedoch nicht mit einer Zinssenkung bei diesem Treffen. Schon zuvor hatte die Fed aufgrund von Trumps Zollpolitik auf eine abwartende Haltung gesetzt. Trump gilt als Verfechter einer Niedrigzinspolitik, um das Wirtschaftswachstum zu fördern und kritisierte Powell mündlich und in sozialen Medien, darunter auf Truth Social, wo er Zinssenkungen forderte [Tagesschau].

Spannungen zwischen Trump und Powell

Die Spannungen zwischen Trump und Powell sind nicht neu. Trump hatte Powell bereits zuvor als „Dummkopf“ und „Feind“ bezeichnet und ihm wiederholt vorgeworfen, das Wachstum durch Zinserhöhungen zu bremsen. Trumps Zorn ist besonders ausgeprägt, da die Fed die Zinsen bei ihrer letzten Sitzung nicht gesenkt hat und eine Zinspause, die im Januar begann, fortgesetzt wurde. Der aktuelle Leitzins liegt zwischen 4,25 % und 4,5 %, was der höchste Stand während Trumps erster Amtszeit ist [Tagesschau] .

Trump nominierte Powell für seine erste Amtszeit, sieht ihn jedoch nicht mehr als geeigneten Kandidaten für eine mögliche Wiederwahl. Joe Biden hatte Powell dann für eine zweite Amtszeit nominiert, die bis 2026 andauern wird. Trump hat deutlich gemacht, dass er Powell nicht erneut nominieren wird [oe24] .

Wirtschaftliche Unsicherheiten und Inflation

Die angespannte Situation wird auch durch die wirtschaftlichen Unsicherheiten verstärkt, die die aktuelle US-Wirtschaftspolitik unter Trump mit sich bringt. Trumps Einführung von Zöllen gegen Europa und China ab April 2025 könnte die Inflation in den USA ankurbeln. Höhere Zölle werden als ein Turbolader für potenzielle Kaufkraftverluste der Verbraucher und eine Hemmung des Wirtschaftswachstums betrachtet [DZ Bank Research Blog] .

Die Fed rechnet in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 2,7 %, was einen Anstieg im Vergleich zur vorherigen Prognose von 2,5 % darstellt. Die Fed macht Trumps Zollpolitik für ihre zurückhaltende Zinspolitik verantwortlich und hat in Anbetracht der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der Inflation ihre geldpolitischen Maßnahmen als restriktiv eingestuft [Tagesschau] .

Zusammenfassend ergibt sich ein komplexes Bild aus persönlichen Konflikten und wirtschaftlichen Herausforderungen. Trump sieht Powell als Hindernis auf dem Weg zu einem schnelleren Wirtschaftswachstum, während Powell sich bemüht, die Inflation zu kontrollieren und die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Die nächste Entscheidung der Fed wird mit Spannung erwartet und könnte weitreichende Folgen für die US-Wirtschaft haben.

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OrtWashington, D.C., USA
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