Kunst im Fokus: Feministische Meisterwerke im Angerlehner Museum!

Thalheim bei Wels, Österreich - Im Kärntner Museum Angerlehner wird am 3. Mai 2025 die doppelte Ausstellung „Gegenbewegung“ von Florentina Pakosta und „Vermessung von Seinsweisen“ von Claudia Hirtl eröffnet. Der Ex-Albertina-Chef Schröder, der die erste Schau kuratiert, hebt die besondere Architektur und Ausstrahlung des Museums hervor, die es zu einem Hotspot für zeitgenössische Kunst macht. Schröder entspricht damit einer langjährigen Tradition, in der das Museum als bedeutender Ort für innovative Kunstprojekte gilt, die gesellschaftliche und kulturelle Relevanz besitzen. Diese Ausstellungen sind wegweisend, da sie wichtige feministische Stimmen in der Kunst präsentieren und damit den Dialog über Geschlechterrollen und Identität fördern.
Die Ausstellung „Gegenbewegung“ thematisiert den Zusammenhang zwischen zwei unterschiedlichen Werkgruppen von Pakosta. Die sarkastischen Montageblätter, die in den 1970er und 1980er Jahren entstanden, thematisieren männliche Gewalt, während die seit den 1990er Jahren geschaffenen abstrakt-geometrischen Trikoloren Bilder die verheerenden Auswirkungen dieser Gewalt reflektieren. Pakosta, die als eine der ersten und bedeutendsten feministischen Künstlerinnen Österreichs gilt, zeigt in ihren Werken Männerköpfe, die durch verschiedene Attribute charakterisiert werden. Dies zieht eine klare Verbindung zu den strukturellen Gewaltverhältnissen, die in der Gesellschaft existieren.
Florentina Pakosta und Feministische Kunst
Florentina Pakostas künstlerische Ästhetik und ihre thematische Auseinandersetzung mit der Geschlechterproblematik sind Teil einer größeren Bewegung, die im späten 20. Jahrhundert als feministische Kunst bekannt wurde. Diese Kunstbewegung, die mit der zweiten Frauenbewegung in den USA verknüpft ist, behandelt kollektive Erfahrungen und weibliche Identitäten. Künstlerinnen wie Pakosta stellen konventionelle Geschlechterkonstruktionen in Frage und tragen zu einer kritischen Reflexion der Herrschaftsverhältnisse bei. Vorangegangen waren bereits frühe Wegbereiterinnen wie Hannah Höch und Valie Export, die bedeutende Impulse für die feministische Kunstszene gaben, indem sie Geschlechterstereotypen dekonstruierten und neu interpretierten Wikipedia berichtet.
Schröder hebt zudem die Buchneuerscheinung von Pakosta hervor, „Wohnung ohne Wände“, die starke Kurzgeschichten enthält und die Themen ihrer künstlerischen Arbeit vertieft. Sechs Werke aus der Sammlung des Museumsgründers Heinz Angerlehner sind in der Ausstellung zu sehen und reflektieren die Entwicklung und Relevanz von Pakostas Schaffen in der heutigen Kunstwelt.
Claudia Hirtl und Ihre Themenschwerpunkte
Parallel zur Ausstellung von Pakosta wird Claudia Hirtl, geboren 1954 in Wörgl, präsentiert. Ihre Ausstellung „Vermessung von Seinsweisen“ wird von Antonio Rosa de Pauli kuratiert und läuft bis zum 14. September 2025. Hirtls Werke, die großformatige Tempera-Malereien umfassen, sind inspiriert von der japanischen Philosophie und – im Besonderen – von Kanji-Schriftzeichen. Diese werden dekonstruiert, überlagert und transformiert, um Fragen nach Zeit, Identität und dem eigenen „Sein“ zu thematisieren. Hirtls Arbeiten schaffen poetische Erfahrungsräume und laden das Publikum ein, einen künstlerischen Denkraum zu betreten, der ständig im Wandel ist. Ihre reduzierten Farbpaletten und bewussten Materialien fördern eine tiefere Wahrnehmung der Bilder.
Sowohl Pakosta als auch Hirtl engagieren sich aktiv mit den Themen der Geschlechteridentität und positionieren sich in der Diskussion um Feminismus und zeitgenössische Kunst. Die Relevanz ihrer Arbeit spiegelt sich in den gesellschaftlichen Herausforderungen wider, mit denen Frauen immer noch konfrontiert sind. Der zeitgenössische Kontext, in dem diese Ausstellungen präsentiert werden, ist darauf ausgerichtet, die Stimmen der Künstlerinnen zu erheben und schärfere gesellschaftliche Diskussionen zu ermöglichen.
Die Eröffnung beider Ausstellungen findet am 3. Mai 2025 um 15 Uhr im Museum Angerlehner bei Thalheim bei Wels statt. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags auf Anfrage, samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr, was den Besuchern die Gelegenheit bietet, in die umfassenden Werke von Pakosta und Hirtl einzutauchen und die feministische Perspektive in der Kunst zu erkunden.
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Ort | Thalheim bei Wels, Österreich |
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