KTM-Rettung: 600 Millionen Euro für neue Hoffnung und Sicherheit!

KTM bleibt eigenständig nach erfolgreicher Sanierung. Neues Eigentum, Finanzierungsplan und produktionstechnische Erneuerungen stehen an.
KTM bleibt eigenständig nach erfolgreicher Sanierung. Neues Eigentum, Finanzierungsplan und produktionstechnische Erneuerungen stehen an.

Munderfing, Österreich - Am 22. Mai 2025 hat Gottfried Neumeister, der neue Chef von KTM und Pierer Mobility, in einem Interview im „House of Brands“ in Munderfing bestätigt, dass das Unternehmen eigenständig bleiben wird. Diese Erklärung erfolgt nach einer intensiven Phase der Unsicherheit und finanziellen Schwierigkeiten. Die Sanierung des Unternehmens, die laut Neumeister 600 Millionen Euro kosten wird, ist bereits finanziert. Trotz des regnerischen Wetters zeigt sich Neumeister erleichtert und hebt hervor, dass das Wichtigste erreicht wurde, nachdem vor mehr als sechs Monaten eine Einigung über den neuen Mehrheitseigentümer Bajaj erzielt wurde. Dieser Schritt ist entscheidend für die Zukunft von KTM.

In einem umfassenden Umstrukturierungsprozess, der am 25. Februar 2025 von den Gläubigern akzeptiert wurde, ist ein Reorganisationsplan in Kraft getreten. Laut pierermobility.com umfasst dieser Plan eine Barausgleichszahlung von 30 % für die Gläubiger, die bis zum 23. Mai 2025 ausgezahlt werden soll. Insgesamt benötigt die KTM AG ca. 800 Millionen Euro an frischem Kapital, um die Produktion, die seit der Einreichung des Eigenverwaltungsantrags am 29. November 2024 stark beeinträchtigt war, wieder anlaufen zu lassen.

Finanzielle Herausforderungen und Stellenabbau

Die finanziellen Schwierigkeiten haben zu einem drastischen Stellenabbau von über 1.800 Arbeitsplätzen geführt und die Produktion reduziert. Im Jahr 2024 sank der Umsatz um 29 % auf rund 1,9 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis mit einem EBITDA von -300 Millionen Euro deutlich negativ war. Diese Entwicklung führte dazu, dass die Eigenmittel von PIERER Mobility AG bis Dezember 2024 um mehr als 50 % erodierten und die tadellose Selbstverwaltung notwendig wurde.

Um die Produktion wieder anzukurbeln, hat das Unternehmen finanzielle Ressourcen in Höhe von 50 Millionen Euro von den Aktionären zugesagt. Die vollständige Auslastung von vier Produktionslinien in einem Ein-Schicht-Betrieb soll innerhalb von drei Monaten erreicht werden. Zudem ist eine außerordentliche Hauptversammlung (EGM) für den 25. April 2025 geplant, um die Umstrukturierungspläne zu diskutieren. Diese Pläne beinhalten auch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 150 Millionen Euro in bar sowie eine nicht-bare Kapitalerhöhung von 200 Millionen Euro. Bestehende Aktionäre haben ein Bezugsrecht auf die Kapitalerhöhung, wobei Pierer Bajaj AG möglicherweise unbezogene Anteile übernehmen könnte, die derzeit 49,9 % von KTM AG hält.

Ausblick auf die Zukunft

Der Umbau von PIERER Mobility AG, zu dem auch Marken wie Husqvarna und GasGas gehören, ist ein klarer Indikator für die Herausforderungen, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist. Der Erfolg des Umstrukturierungsplans könnte entscheidend für die künftige Marktstrategie von KTM sein, zumal die Kontrolle möglicherweise stärker in die Hände von Pierer Bajaj AG und Bajaj Auto übergeht. Darüber hinaus bleibt die Unsicherheit bezüglich der Auswirkungen auf die Rennsportaktivitäten von KTM, insbesondere in der MotoGP.

Insgesamt steht KTM vor wegweisenden Veränderungen, die sowohl Chancen als auch Risiken bergen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie erfolgreich die strategischen Entscheidungen in Bezug auf die Umstrukturierung und die künftige Kontrolle des Unternehmens ausfallen werden.

Details
Vorfall Insolvenz
Ort Munderfing, Österreich
Quellen