Kostad Steuerungsbau GmbH: Sanierungsverfahren nach E-Mobilitätskrise

Wiener Neustadt, Österreich - Am 30. Mai 2025 wurde für die Kostad Steuerungsbau GmbH beim Landesgericht Wiener Neustadt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Diese Information wurde vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) veröffentlicht. Die Kostad Steuerungsbau GmbH, die auf Serienproduktion im Bereich Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge spezialisiert ist, hat sich mit Sonderlösungen, Software sowie umfassenden Serviceleistungen wie Montagen, Reparaturen und Wartungen einen Namen gemacht.
Die Insolvenzursache ist laut dem AKV in den auslaufenden staatlichen Förderungen der E-Mobilität zu suchen, die zu einer erheblichen Marktverunsicherung führten. Diese Unsicherheiten führten dazu, dass Großkunden ihre Abnahmemengen nicht abriefen und Gespräche mit potenziellen Investoren ohne Erfolg blieben. Letztlich führte dies zur Anerkennung der Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens.
Angestelltenreduktion und Gläubigerbelange
Infolge der angespannten Lage wurde die Mitarbeiterzahl von ursprünglich etwa 80 auf nur noch 46 reduziert. Aktuell sind rund 150 Gläubiger mit Forderungen von insgesamt etwa 18,5 Millionen Euro betroffen. Der Sanierungsplan sieht vor, dass Insolvenzgläubiger eine 20-prozentige Quote zur vollständigen Befriedigung ihrer Forderungen innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Plans erhalten sollen. Die Realisierung dieser Sanierung soll durch einen Investor ermöglicht werden.
Forderungsanmeldungen können bereits ab sofort über den Alpenländischen Kreditorenverband eingereicht werden. Die Kostad Steuerungsbau GmbH steht damit vor einer entscheidenden Phase zur Bewältigung ihrer finanziellen Schwierigkeiten und zur Sicherung der Existenz des Unternehmens.
Allgemeiner Kontext zu Unternehmensinsolvenzen
Die Situation der Kostad Steuerungsbau GmbH ist nicht isoliert, sondern fügt sich in den aktuellen Trend von Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ein. Im Jahr 2024 haben 21.812 Unternehmen Insolvenz angemeldet, was einem Anstieg von rund 4.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Insolvenzzahl stieg um 22,4%, ein ähnlicher Anstieg wie im Jahr 2023. Gründe für diese Zuwächse sind aktuelle und frühere Krisen, die viele Unternehmen belasten.
Besonders betroffen sind Unternehmen, die bereits mehrere Jahre am Markt sind. Im Jahr 2024 wurden insgesamt etwa 270.000 gewerbliche Unternehmen sowie geschätzt 90.000 freiberufliche Tätigkeiten eingestellt. Wenn alle Insolvenzen zu Unternehmensliquidationen führen würden, würde etwa 6% aller Unternehmensschließungen auf einen Insolvenzantrag zurückgehen. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass Insolvenzen zwar eine seltene, aber signifikante Form der Unternehmensschließung darstellen, die erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.
Details | |
---|---|
Vorfall | Insolvenz |
Ursache | Auslauf staatlicher Förderungen der E-Mobilität, Marktverunsicherung |
Ort | Wiener Neustadt, Österreich |
Schaden in € | 18.500.000 |
Quellen |