Klimakatastrophe: Gletscherabbruch in Blatten bedroht Dorf und Natur!

Gletscherabbruch in Blatten, Wallis: Experten warnen vor Klimawandel-Folgen und instabilen Berggebieten in den Alpen.
Gletscherabbruch in Blatten, Wallis: Experten warnen vor Klimawandel-Folgen und instabilen Berggebieten in den Alpen.

Blatten, Schweiz - Am Mittwochnachmittag, dem 31. Mai 2025, ereignete sich im Lötschental, Kanton Wallis, Schweiz, ein Gletscherabbruch, der Teile des Dorfes Blatten verschüttete. Der Vorfall hatte dramatische Konsequenzen und ist ein weiteres Beispiel für die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Nach ersten Analysen um 15:39 Uhr erhielt der Bergsturz eine Stärke von M=3.1 auf der Richterskala, vergleichbar mit einem früheren Ereignis am Piz Cengalo im Jahr 2017, dessen Stärke M=3.0 maß.

Professor Jan Beutel von der Universität Innsbruck, der seit fast zwei Jahrzehnten im Wallis forscht und Experten wie Christophe Lambiel von der Universität Lausanne zu Rate zieht, äußerte sich zu den Ursachen des Abbruchs. Er betont, dass der Klimawandel ständige und dramatische Veränderungen in den Hochgebirgen verursacht, auch wenn er nicht immer direkt für spezifische Ereignisse verantwortlich ist. Der Rückgang des Eises in der alpinen Kryosphäre führt daher zu Erosion durch Wind und Wetter.

Instabilität durch schmelzenden Permafrost

Laut Beutel taut der Permafrost in den Alpen mit einer Rate von etwa 0,1 Grad Celsius pro Dekade auf, was zu schwerwiegenden Stabilitätsverlusten in der Felsmasse führen kann. Dringendes Handeln ist nötig, denn Erscheinungen wie der Gletscherabbruch am Birchgletscher hängen direkt mit der Instabilität der Gesteinsmassen zusammen. Die oberhalb von Blatten gelegene, 500 Meter hohe Felswand hat sich als instabil erwiesen, wodurch der Gletscher stark belastet wurde. Dabei stürzten am Mittwoch rund drei Millionen Kubikmeter Gestein ab und führten zu einem Murenabgang aus Eis, Schlamm und Geröll, der den Ort Blatten verwüstete.

Beutel und sein Team nutzten seit 12 Jahren GPS-Messgeräte zur Vorhersage und Planung von Maßnahmen in Präventionssystemen. Diese Technologie ist entscheidend, um das Verständnis für die dynamisch veränderten Alpenlandschaften zu fördern. Die zurückgehende Gletscherfläche trägt dazu bei, dass sich immer mehr Wasser in den Bergen ansammelt. Resultat ist eine zunehmende Gravitation, die diese Massen gefährlich mobilisiert.

Bergstürze nehmen zu

Die wiederholte Instabilität in den Alpen ist nicht einmalig. Ähnliche Ereignisse, wie ein Teileinsturz des Fluchthorns im Silvrettagebirge im Juni 2023, zeigen, dass der schmelzende Permafrost eine ansteigende Bedrohung darstellt. Experten wie Thomas Figl und Michael Krautblatter warnen davor, dass Fels- und Bergstürze in Höhenlagen über 3000 Metern zunehmen werden, insbesondere durch die Auswirkungen starker Regenfälle. Diese können Bewegungen in den Bergen um das Fünf- bis Siebenfache beschleunigen, was die Gefahr von weiteren Abbrüchen erhöht.

Eingehende Untersuchungen zeigen auch, dass die resultierende verflüssigte Masse während eines Bergsturzes, durch ihre Beweglichkeit, bei Aufschlag auf einen Gletscher in Wasser übergeht und dadurch enorme vernichtende Kräfte entfaltet. Während in Blatten das Vorgehen der Behörden zur Gewaltanwendung erst eingeleitet werden musste, haben Frühwarnsysteme in anderen Gebieten bereits Einzug gehalten, um den Bergtourismus besser zu schützen und zukünftigen Überflutungen und Sturzereignissen entgegenzuwirken.

Angesichts der anhaltenden Klimaveränderungen und der damit verbundenen sowie verheerenden Bergstürze sind sowohl Wissenschaftler als auch Betreiber von Wander- und Bergtourismus gefordert, Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit und des Umweltschutzes zu ergreifen, um solche Tragödien künftig zu verhindern oder zumindest ihre Auswirkungen zu minimieren.

Details
Vorfall Bergsturz
Ursache Klimawandel, Instabilität des Gesteins
Ort Blatten, Schweiz
Quellen