Heute ist der 5.06.2025
Datum: 5.06.2025 - Source 1 (https://www2.oekonews.at/das-tauen-und-schmelzen-wird-unweigerlich-weitergehen+2400+1227145):
- Gletscherabbruch am Mittwochnachmittag verschüttete Teile des Dorfes Blatten im Lötschental, Kanton Wallis, Schweiz.
- Jan Beutel, Professor für Hochalpine Kryosphäre an der Universität Innsbruck, äußert sich zu den Ursachen des Bergsturzes.
- Beutel und sein Team sind seit fast 20 Jahren im Wallis mit Forschungsprojekten aktiv.
- GPS-Messgeräte zur Vorhersage und Maßnahmenplanung wurden vor 12 Jahren in Zusammenarbeit mit Behörden entwickelt.
- Bergsturz ereignete sich um 15:24 Uhr; erste Analyse um 15:39 Uhr ergab eine Stärke von M=3.1 auf der Richterskala.
- Vergleich: Piz Cengalo-Ereignis 2017 hatte eine Stärke von M=3.0.
- Beutel betont, dass Klimawandel starke Veränderungen im Hochgebirge verursacht, aber nicht immer direkt für spezifische Ereignisse verantwortlich ist.
- Instabilität der Berge resultiert aus Veränderungen der Materialkonfiguration und Geometrie.
- Rückgang des Eises in der alpinen Kryosphäre führt zu Erosion durch Wind und Wetter.
- Permafrost taut mit ca. 0,1 Grad Celsius pro Dekade auf; Temperaturen liegen oft zwischen -3 und -1 Grad Celsius.
- Auftauen des Permafrosts führt zu Stabilitätsverlusten in Felsproben von bis zu 80 Prozent.
- Mehr flüssiges Wasser im Inneren der Berge fördert die Beweglichkeit durch Gravitation.
- Bei einem Bergsturz fragmentiert Felsmaterial und verwandelt sich beim Aufschlag auf Gletscher in flüssiges Wasser.
- Diese verflüssigte Masse gleitet schneller und weiter talwärts, was zu destruktiven Kräften führt.
- Bergstürze können talnahe Gewässer blockieren und Hochwasser sowie unkontrollierte Ausbrüche verursachen.
- Jan Beutel ist auch Professor für Technische Informatik und untersucht drahtlose Sensornetzwerke zur Beobachtung von Veränderungen im Gebirge.
Source 2 (https://www.diepresse.com/19741937/permafrostexperte-klimawandel-verursachte-gletscherabbruch-von-blatten):
- Permafrost taut aufgrund der Klimaerwärmung.
- Felswand über dem Birchgletscher in der Permafrostzone ist instabil geworden.
- Instabilität des Gesteins belastet den Gletscher.
- Beschleunigte Bewegung des Birchgletschers in der Schweiz hängt mit dem Klimawandel zusammen.
- Aussage von Permafrost-Experte Christophe Lambiel von der Universität Lausanne.
- Am Mittwoch brach der Gletscher ab und verursachte einen Murenabgang aus Eis, Schlamm und Geröll, der den Ort Blatten verschüttete.
- Felswand über dem Birchgletscher ist 500 Meter hoch und liegt in der Permafrostzone.
- Dauerhaft gefrorene Böden in den Alpen erwärmen sich stark, insbesondere seit 2022.
- Lambiel kennt in den Alpen keinen ähnlichen Bergsturz wie den von Blatten.
- Drei Millionen Kubikmeter Gestein stürzten auf den Gletscher und das Dorf.
- Birchgletscher beschleunigte sich durch die Gesteinslast und brach zusammen.
- Anfälligkeit des Gebiets oberhalb von Blatten rührt von der Instabilität des Gesteins und des Gletschers her.
- Bewegung des Berges hält bereits lange an, handelt sich um eine tiefe Rutschung, die sich in den letzten Tagen beschleunigt hat.
Source 3 (https://www.tagesschau.de/wissen/klima/bergrutsch-permafrost-100.html):
- Am 11. Juni 2023 brach ein Teil des Fluchthorns im Tiroler Silvrettagebirge ab.
- Die Gerölllawine ist zwei Kilometer lang und es stürzten mindestens 100.000 Kubikmeter Gestein ab.
- Der Bergsturz wurde wahrscheinlich durch die Schmelze des Permafrosts ausgelöst.
- Tirols Chef-Geologe Thomas Figl berichtet, dass das Gipfelkreuz verschwunden ist und das schwindende Permafrost-Eis die Ursache für den Sturz war.
- Permafrost ist dauerhaft gefrorener Untergrund, der in Deutschland nur auf der Zugspitze vorkommt.
- Michael Krautblatter, Geomorphologe an der TU München, erklärt, dass Wasser, das in Felsen eindringt, die Stabilität beeinträchtigen kann.
- Experten warnen, dass Fels- und Bergstürze in den Alpen zunehmen, insbesondere in Höhenlagen über 3000 Metern.
- Frühwarnsysteme für den alpinen Raum werden entwickelt, um die Sicherheit im Bergtourismus zu gewährleisten.
- Ein Felssturz in Brienz, Schweiz, ereignete sich in der Nacht zum Freitag, wobei große Gesteinsmassen nur wenige Meter vor einem Schulhaus landeten.
- In Brienz gibt es keinen Permafrost, der Berg bewegt sich jedoch seit über 100 Jahren.
- Anhaltender Regen im Mai beschleunigte die Gesteinsrutschung in Brienz, was zur Evakuierung der 80 Einwohner führte.
- Ein weiterer potenzieller Felssturz droht am Hochvogel in Bayern, wo ein Spalt im Gipfel immer tiefer wird.
- Krautblatter schätzt, dass am Hochvogel 260.000 Kubikmeter Fels abbrechen könnten.
- Felsstürze werden als normal in den Alpen betrachtet, jedoch beschleunigen Starkregenereignisse die Situation.
- Felssturz: mindestens 100 Kubikmeter Gestein; Bergsturz: mindestens 1 Million Kubikmeter Gestein.
- Starkregen kann die Bewegung von Bergen um das Fünf- bis Siebenfache beschleunigen.