Klassenzimmer-Krise: Schüler atmen giftige Luft - Gesundheit bedroht!

Österreich - Die Luftqualität in Österreichs Schulen sorgt für zunehmende Besorgnis. Eine aktuelle Studie der Technischen Universität Graz, durchgeführt im Auftrag des Bildungsministeriums, zeigt alarmierende CO₂-Werte in steirischen Klassenzimmern. In fast jedem zweiten untersuchten Raum wurden Werte von über 2000 ppm gemessen, mit Extremwerten bis zu 2800 ppm, was weit über dem empfohlenen Grenzwert von 1000 ppm liegt. Die Schülerinnen und Schüler verbringen viele Stunden in diesen stickigen Räumen, was nicht nur die Konzentration mindert, sondern langfristig auch gesundheitsschädlich sein kann, so berichtet exxpress.at.
Das Bewusstsein für das Problem des Lüftens ist im Schulalltag zwar vorhanden, doch die baulichen Gegebenheiten und das Fehlen moderner Frischluftsysteme führen zu einem gefährlichen Stau von CO₂ und Aerosolen. Die gesundheitlichen Folgen sind gravierend: Müdigkeit, Kopfschmerzen und eingeschränkte Leistungsfähigkeit sind nur einige der Symptome, die durch schlechte Luftqualität hervorgerufen werden. Forderungen nach technischen Lösungen wie modernen Lüftungsanlagen werden laut, doch es mangelt an Budget und politischer Entschlossenheit, um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken.
Gesundheitliche Auswirkungen
Studien zeigen, dass über 75% der österreichischen Klassenzimmer CO₂-Richtwerte überschreiten. Im Winter ist der Anteil sogar noch beunruhigender: 88% der Klassenräume überschreiten die Grenzwerte. In extremen Fällen wurden CO₂-Werte von über 6.900 ppm dokumentiert, was fast das Siebenfache des empfohlenen Wertes ist. Die schlechte Luftqualität beeinträchtigt die Konzentration der Schüler und erhöht das Risiko für Atemwegsinfekte, wie die Erhebung auch meinbezirk.at hervorhebt.
Regelmäßiges Lüften kann sowohl die CO₂-Werte senken als auch das Infektionsrisiko verringern. Dennoch erreichen viele Schulen nicht die von der EU und Österreich vorgegebenen Mindestluftvolumenströme von 4 Litern pro Sekunde und Person. In einem Viertel der untersuchten Klassenräume wird dieser Mindestwert gerade einmal erreicht, was bedeutet, dass viele Schülerinnen und Schüler weniger als 40% der empfohlenen Frischluftzufuhr erhalten.
Politische Reaktionen und Lösungen
Die politischen Reaktionen auf diese kritische Lage sind bislang schleppend. Sowohl Schüler als auch Lehrer müssen unter erschwerten Bedingungen unterrichten, was die Gesundheit einer ganzen Generation gefährdet. Der Einsatz von CO₂-Sensoren hat sich als hilfreich erwiesen; in der Hälfte der untersuchten Klassenzimmer sind solche Sensoren installiert, die bei Grenzwertüberschreitungen Warnsignale abgeben. Die beschleunigte Einführung mechanischer Belüftungssysteme könnte ebenfalls eine signifikante Verbesserung der Luftqualität erzielen, insbesondere bei Außentemperaturen unter 16°C.
Die Luftqualität in Schulen ist nicht nur ein nationales Anliegen, sondern auch ein europäisches. Obwohl sich die Luftqualität in Deutschland und Europa in den letzten Jahrzehnten verbessert hat, sind die aktuellen EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe laut dem Umweltbundesamt noch nicht ausreichend, um gesundheitliche Risiken vollständig zu vermeiden umweltbundesamt.de.
Zusammengefasst muss die Thematik der Luftqualität in Schulen drängend angegangen werden, um sowohl das Wohlbefinden als auch den Lernerfolg der Schüler zu sichern. Die Forderungen nach zeitgemäßen Lüftungsanlagen und Verbesserungen der baulichen Situation werden immer lautstarker, und es bleibt abzuwarten, ob die politisch Verantwortlichen die notwendigen Schritte unternehmen werden.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ursache | schlechte Luftqualität, gesundheitliche Auswirkungen |
Ort | Österreich |
Quellen |