Kellogg gibt Putin recht: NATO-Osterweiterung in der Krise!

US-Vertreter Kellogg zeigt Verständnis für Russlands Forderung nach einem Ende der NATO-Osterweiterung beim Ukraine-Kriegsgespräch.
US-Vertreter Kellogg zeigt Verständnis für Russlands Forderung nach einem Ende der NATO-Osterweiterung beim Ukraine-Kriegsgespräch.

Istanbul, Türkei - Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine bleibt weiterhin angespannt, während sich die Diplomatie intensiviert. In einem aktuellen Interview mit ABC News äußerte der US-Ukraine-Gesandte Keith Kellogg Verständnis für die Forderungen Russlands bezüglich einer Beendigung der NATO-Osterweiterung. Kellogg bezeichnete dies als ein „berechtigtes Anliegen“. Zudem unterstrich er, dass die NATO-Ambitionen der Ukraine gegenwärtig für die USA „nicht zur Debatte“ stehen. Dies geschieht im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde, die am Montag in Istanbul stattfinden soll, wo sich Vertreter der Ukraine und Russlands treffen, um die von beiden Seiten entworfenen Memoranden zu einem einheitlichen Dokument zusammenzuführen.

Bei diesen Gesprächen wird auch eine Vielzahl internationaler Akteure anwesend sein, darunter Delegierte aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien, die sich den Verhandlungen anschließen werden. Kellogg wies zudem auf die NATO-Ambitionen von Georgien und Moldau hin. Russland hingegen fordert eine schriftliche Zusage, dass die NATO sich nicht weiter nach Osten ausdehnt, was einen Beitritt der Ukraine, Georgiens und Moldaus ausschließen würde.

Putins Bedingungen und amerikanische Entgegenkommen

Wladimir Putin hat klare Bedingungen für ein Ende des Konflikts formuliert, die unter anderem den Stopp der NATO-Osterweiterung und die politische sowie militärische Neutralität der Ukraine umfassen. Darüber hinaus fordert er den Schutz russischsprachiger Menschen in der Ukraine, die Aufhebung von Sanktionen gegen Russland sowie eine Lösung für eingefrorenes russisches Staatsvermögen. Besonders umstritten ist die vollständige Kontrolle Russlands über die nicht eroberten Teile der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja.

Die USA zeigen sich in den Diskussionen um einen möglichen Waffenstillstand gesprächsbereit. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff deutete an, dass die Ukraine möglicherweise auf eigene Territorien verzichten müsse, während die USA sogar erwägen, die Krim als russisches Territorium anzuerkennen. Kellogg hat betont, dass sein Plan beiden Seiten Zugeständnisse abverlangen sollte, was jedoch den Druck auf Russland nicht erhöht hat.

Hintergrund zur NATO-Osterweiterung

Die NATO-Osterweiterung hat ihre Wurzeln in den frühen 1990er-Jahren und ist geprägt von dem Zwei-plus-vier-Vertrag, der die Wiedervereinigung Deutschlands regelte. Historiker haben erörtert, dass zwar Zusagen zur NATO-Osterweiterung gegeben wurden, diese rechtlich jedoch nicht bindend sind. So war die russische Perspektive unter Boris Jelzin bis 1993 von der Überzeugung geprägt, dass die NATO-Osterweiterung eine Angelegenheit der Betroffenen war. Heute hingegen betrachtet Kremlchef Putin die Situation als eine direkte Bedrohung. Er hat wiederholt auf angebliche Verstöße des Westens gegen frühere Vereinbarungen hingewiesen und erklärt, dass Russland eine militärische Bedrohung durch die NATO und die Ukraine nicht hinnehmen werde, obwohl diese militärisch schwächer ist.

Die Situation bleibt fluid, und die bevorstehenden Gespräche in Istanbul könnten entscheidend dafür sein, ob Frieden in der Region gefunden werden kann oder ob der Konflikt weiter eskaliert. In der Zwischenzeit kritisierte Kellogg Russlands anhaltende Angriffe auf ukrainische Städte, während die Welt auf die Ergebnisse dieser diplomatischen Bemühungen wartet.

Für detailliertere Informationen über die geopolitischen Implikationen und den Hintergrund der NATO-Osterweiterung, siehe oe24, Tagesspiegel und Deutschlandfunk.

Details
Vorfall Verletzung
Ursache Drohnenangriffe
Ort Istanbul, Türkei
Quellen