Kein Bargeld mehr: Shell-Tankstellen in Deutschland stellen Service ein!

Ab 30. Juni 2025 endet der Bargeldservice an 1300 Shell-Tankstellen in Deutschland. Auswirkungen auf Kunden und alternative Lösungen.
Ab 30. Juni 2025 endet der Bargeldservice an 1300 Shell-Tankstellen in Deutschland. Auswirkungen auf Kunden und alternative Lösungen.

Vienna, Österreich - Ab dem 30. Juni 2025 wird an rund 1300 Shell-Tankstellen in Deutschland der Bargeldservice eingestellt. Dies betrifft insbesondere die Kunden der Cash Group, zu der Banken wie die Deutsche Bank, Commerzbank und Postbank gehören. Bisher konnten Kunden hier bis zu 1000 Euro Bargeld abheben, oftmals sogar ohne einen Einkauf vornehmen zu müssen, jedoch teilweise gegen Gebühren. Die Einstellung des Dienstes gilt als besonders nachteilig für viele Menschen, insbesondere für Vorarlberger, die häufig in Deutschland unterwegs sind, berichtet Vienna.at.

Nach dem Ende des Bargeldservices wird Bargeld an diesen Tankstellen nur noch im Rahmen des Bezahlvorgangs als Wechselgeld zur Verfügung stehen. Dies geschieht in einem Kontext, in dem viele Banken planen, bis Ende 2026 rund die Hälfte ihrer Filialen zu schließen. Die Anzahl der Geldautomaten in Deutschland ist zudem in den letzten Jahren deutlich gesunken, von 59.000 im Jahr 2018 auf nur noch 51.000 im Jahr 2023.

Veränderungen in der Bargeldversorgung

Mit der Beendigung der Zusammenarbeit zwischen der Cash Group und Shell wird der Zugang zu Bargeld insbesondere in ländlichen Regionen zunehmend schwierig. In diesen Gebieten müssen viele Kunden auf alternative Lösungen zurückgreifen. Die Commerzbank hat darüber hinaus zum 1. Mai 2025 ihr kostenloses Girokonto abgeschafft, was die Problematik weiter verschärft. Banken entwickeln daher neue Alternativen, um die Bargeldversorgung sicherzustellen, oft in Kooperation mit Einzelhändlern, wie Biallo.de berichtet.

Eine Shell-Studie aus dem Jahr 2023 verdeutlicht das sich verändernde Zahlungsverhalten. 68% der Generation Z bevorzugen bargeldloses Bezahlen, während 93% der über 58-Jährigen ebenfalls digitales Bezahlen wünschen. Shell reagiert auf diese Trends, indem sie in digitale Bezahlmethoden investiert und das System „SmartPay“ eingeführt hat, das bargeldloses Bezahlen an der Zapfsäule ermöglicht.

Erreichbarkeit von Bargeldbezugspunkten

Eine aktuelle Analyse zur Erreichbarkeit von Bargeldbezugspunkten zeigt, dass Deutschland in etwa 3,6 Millionen Rasterzellen unterteilt ist. Die durchschnittliche Entfernung zu einem Geldautomaten beträgt 1,4 Kilometer, während die Entfernung zu einer Ladenkasse mit Cashback bei 1,7 Kilometern liegt. 95,3% der Bevölkerung wohnen maximal fünf Kilometer von einem Abhebeort entfernt. In städtischen Regionen sind diese Entfernungen oft kürzer, während in ländlichen Gegenden im Durchschnitt zwei Kilometer bis zum nächsten Bargeldbezugspunkt zurückgelegt werden müssen, wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht erläutert.

Der Trend zu weniger Geldautomaten und der steigende Wunsch nach Bargeldversorgung macht deutlich, dass der Zugang zu Bargeld für viele Bürger zunehmend als schwierig empfunden wird. So stieg der Anteil der Bevölkerung, der den Zugang als kompliziert betrachtet, von 6% im Jahr 2021 auf 15% im Jahr 2023. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit, Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen gerecht werden.

Details
Vorfall Regionales
Ort Vienna, Österreich
Quellen