Kartellskandal: Delivery Hero muss 223 Millionen Euro Strafe zahlen!

Berlin, Deutschland - Die Europäische Kommission hat den Essenslieferdienst Delivery Hero mit einer Kartellstrafe von 223 Millionen Euro belegt. Diese bedeutende Entscheidung, die am 2. Juni 2025 veröffentlicht wurde, resultiert aus der Feststellung, dass Delivery Hero und der frühere Konkurrent Glovo einen Abwerbeverzicht für Mitarbeiter vereinbart hatten. Glovo, das mittlerweile eine Tochtergesellschaft von Delivery Hero ist, wurde ebenfalls mit einer Strafe in Höhe von 105,7 Millionen Euro belegt. Diese Strafe ist besonders aufsehenerregend, da es sich um die erste Sanktionierung eines Abwerbestopps handelt, die den Wettbewerb um Talente in der Branche erheblich verringert, wie oe24 berichtet.
EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera hob die negativen Auswirkungen solcher Absprachen auf Arbeitnehmer hervor. Beide Unternehmen räumten Fehlverhalten ein, was zu einer Reduzierung ihrer Strafen um zehn Prozent führte. Diese Entscheidung folgte monatelangen Ermittlungen, die auch zwei Hausdurchsuchungen in den Büros der Unternehmen, einschließlich des Hauptsitzes von Delivery Hero in Berlin, umfassten. Dabei wurde der Verdacht auf illegale Absprachen zur Marktaufteilung und den Austausch sensibler Informationen über Preise und Vertriebsstrategien laut.
Ermittlungen und Vorwürfe
Die EU-Kommission hatte zuvor ein umfassendes Kartellverfahren gegen Delivery Hero und Glovo eingeleitet, das auf den Verdacht stieß, dass die beiden Unternehmen an illegalen Absprachen im Bereich der Online-Bestellungen und Lieferung von Lebensmitteln beteiligt waren. Die Ermittlungen zeigten unter anderem, dass beide Unternehmen dem Vorwurf der Marktaufteilung ausgesetzt sind, die vor der vollständigen Übernahme von Glovo durch Delivery Hero im Juli 2022 ihren Ursprung hatten rbb24.
Zusätzlich zur hohen Geldstrafe kündigte Delivery Hero im Juli 2023 an, eine Rückstellung von über 400 Millionen Euro zur Abdeckung möglicher Kartellstrafen vorzunehmen. Das Unternehmen, das seit 2017 im MDAX an der Frankfurter Börse gelistet ist, ist in mehr als 70 Ländern aktiv und betreibt Partnerschaften mit rund 500.000 Restaurants. Glovo hingegen ist in 25 Ländern tätig, was die Reichweite und den Einfluss beider Firmen im globalen Lebensmittel-Liefermarkt verdeutlicht.
Wettbewerbsregeln in der EU
Die strengen Vorschriften zum Schutz des freien Wettbewerbs in der EU beinhalten klare Richtlinien gegen wettbewerbswidrige Praktiken, die als Kartelle gelten. Diese eingeschlossenen Praktiken sind unter anderem Preisabsprachen, die Aufteilung von Märkten sowie der Austausch strategischer Informationen zwischen Wettbewerbern. Solche Verstöße können zu Geldbußen von bis zu 10 % des weltweiten Jahresumsatzes führen, was den Ernst der Situation für Unternehmen wie Delivery Hero und Glovo unterstreicht europa.eu.
Die europäischen Wettbewerbsregeln gelten unmittelbar für alle Mitgliedstaaten, und die zuständigen Gerichte sind für deren Durchsetzung verantwortlich. In einigen Ländern drohen Geschäftsführern bei Verstößen gegen diese Regeln zudem schwere Strafen, einschließlich Haftstrafen. Auch die Empfehlungen zur Vermeidung wettbewerbswidriger Praktiken stellen sicher, dass Unternehmen Transparenz und Fairness wahren, um die Wettbewerbsbedingungen auf dem Markt zu schützen.
Details | |
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Vorfall | Kartell |
Ursache | Vereinbarung eines wechselseitigen Abwerbeverzichts für Mitarbeiter, illegale Absprachen zur Marktaufteilung, Austausch sensibler Informationen |
Ort | Berlin, Deutschland |
Schaden in € | 328.700.000 |
Quellen |