Jugendliche im Sport: Motivation, Herausforderungen und Geheimnisse!

Deutschland - Die SINUS-Studie, die alle vier Jahre die Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren untersucht, bringt erneut aufschlussreiche Erkenntnisse über die Bedeutung von Sport für junge Menschen. Die aktuelle Untersuchung „Wie ticken Jugendliche? 2020“ ist bereits die vierte ihrer Art, nach den Vorgängerstudien von 2008, 2012 und 2016, und wurde im Auftrag von Institutionen wie der Bundeszentrale für politische Bildung und dem DFB durchgeführt. Mit 624 Seiten bietet das Werk umfassende Einblicke in zentrale Themen wie Politik, Gesundheit, Berufswahl und vor allem Sport. Laut noe.orf.at ist die Studie kostenfrei auf der Website des SINUS-Instituts zugänglich.
Über 90 % der befragten Jugendlichen treiben regelmäßig Sport, unabhängig von Geschlecht und sozialem Status. Die positiven Aspekte von Bewegung sind den Jugendlichen klar bewusst, da sie sich der negativen Folgen von Bewegungsmangel sehr gut bewusst sind. Viele Jugendliche berichten von gemeinsamen sportlichen Aktivitäten, durch die der intergenerationelle Zusammenhalt in Familien gefördert wird. Die Hauptmotive für das Sporttreiben sind Gesundheitsförderung, Spaß und Freude an der Bewegung sowie soziale Interaktion. Negative Erfahrungen sind vor allem mit Leistungsdruck und Niederlagen verbunden, doch überwiegen die positiven Erlebnisse.
Beliebte Sportarten und Herausforderungen
Die beliebtesten Sportarten unter Jugendlichen sind vielfältig: Krafttraining, Radfahren, Joggen, Schwimmen, Skifahren, Skaten, Tennis und Volleyball sind weit verbreitet. Besonders Fußball dominiert unter Jungen, während Mädchen häufig Tanzen und Reiten als favorisierte Sportarten nennen. Laut sportplatzwelt.de schätzen Jugendliche die soziale Dimension des Vereinssports, insbesondere die Möglichkeiten, Freundschaften zu schließen und Gemeinschaft zu erleben.
Jedoch sind auch Herausforderungen präsent. Zeitmangel und schwindendes Interesse stellen die größten Barrieren für mehr Sportaktivitäten dar. Der Rückzug aus Fußballvereinen wird häufig durch soziale Probleme, veränderte Interessen oder eben auch Zeitmangel bedingt. Zudem äußern Mädchen oft kritische Ansichten zum Fußball, was auf geschlechtsspezifische Wahrnehmungen hinweist.
Jugendliche im Fokus
Die Deutsche Sportjugend (dsj) ist Partnerin der SINUS-Studie und plant, die Ergebnisse im Rahmen des dsj-campus vor der Mitgliederversammlung im Oktober 2020 in Workshops umfassend zu diskutieren. Die Analyse zeigt, dass für viele Jugendliche ein Leben ohne Sport unvorstellbar ist. Sie suchen Orientierung und Entwicklungsmöglichkeiten, die Sportvereine bieten können. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass Jugendliche ernst und problembewusst sind. Themen wie Klimawandel, Osicherheit, Halt und Geborgenheit stehen für sie im Vordergrund, während sie oft das Gefühl haben, von der Politik nicht ausreichend gehört zu werden. Es herrscht ein Bedürfnis nach stärkeren Verbindungen zu Gemeinschaften und einem tieferen Verständnis für ihre Anliegen, um den Herausforderungen des Erwachsenwerdens besser begegnen zu können, wie auf stb.saarland zusammengefasst wird.
Insgesamt zeigt die SINUS-Studie eindrucksvoll, wie wichtig Sport nicht nur für die physische Gesundheit, sondern auch für die soziale Entwicklung von Jugendlichen ist. Diese Erkenntnisse können wertvolle Ansätze für die Förderung sportlicher Aktivitäten im Jugendbereich bieten und auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, individuelle Interessen der jungen Generation stärker zu berücksichtigen.
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