Jugendliche brechen Zeitungskassa auf – Festnahme nach Flucht in Wien!

Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus, Österreich - Am Montagmorgen wurden drei Jugendliche in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus vorläufig festgenommen, nachdem sie beim Aufbrechen einer Zeitungskassa beobachtet wurden. Ein Anrainer hörte einen lauten Schlag und bemerkte die Jugendlichen, die mit dem Kleingeld flohen. Die Polizei konnte die mutmaßlichen Täter, zwei 14-Jährige und einen 15-Jährigen, schnell ausfindig machen und anhalten. Die beiden 14-Jährigen stammen aus Syrien und Österreich, während der 15-Jährige die iranische Staatsangehörigkeit besitzt. Einer der 14-Jährigen versuchte, sich der Festnahme zu entziehen, wurde jedoch ebenfalls aufgegriffen. Bei den Jugendlichen wurde ein abgerissener Zeitungsständer samt Geldkassette und insgesamt 13,03 Euro sichergestellt. Nach der polizeilichen Vernehmung wurden die Beschuldigten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wieder auf freien Fuß gesetzt, wie vienna.at berichtet.

Die Zunahme von kriminellen Aktivitäten unter Jugendlichen, insbesondere in städtischen Gebieten, ist ein besorgniserregendes Phänomen. Der Rückblick auf die letzten Jahre zeigt einen signifikanten Anstieg der von Minderjährigen begangenen Straftaten. Die Zahl der Anzeigen gegen 10- bis 14-Jährige ist von 6.311 im Jahr 2014 auf 9.730 im Jahr 2023 gestiegen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde am 7. März 2024 eine interministerielle Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität eingerichtet, die von Dieter Csefan geleitet wird. Diese Arbeitsgruppe hat den Fokus auf minderjährige Intensivtäter gelegt, die in der Vergangenheit bis zu 200 Straftaten begangen haben, wie bmi.gv.at darlegt.

Herausforderungen und Maßnahmen

In Wien sind jährlich etwa 500 Schüler wegen gewalttätigen Verhaltens von der Schule suspendiert, Tendenz steigend. Viele dieser Jugendlichen haben keinen geregelten Tagesablauf und kehren nach ihren Suspendierungen nicht in die Schule zurück. Um diesem Teufelskreis entgegenzuwirken, wurde ein Projekt zur engmaschigen Betreuung von jungen Tätern ins Leben gerufen. Zudem kämpfen Jugendbanden in vielen Parkanlagen um Vorherrschaft, während ethnisch motivierte Konflikte, insbesondere zwischen Gruppen aus Syrien, Afghanistan und Tschetschenien, zunehmen.

Die soziale Medienlandschaft trägt erheblich zur Gewaltspirale bei, indem sie Provokationen verbreitet und Videos von Polizeieinsätzen in Netzwerken teilt. Dies hat dazu geführt, dass die Polizei von einigen Jugendbanden als Feind betrachtet wird. Raubüberfälle stellen ein weiteres häufiges Delikt dar, wobei die Opfer oft wehrlose Personen sind. Ein spezifischer Hotspot für solche Überfälle ist der Treppelweg entlang des Donaukanals, während unter 14-Jährige häufig für kriminelle Aktivitäten wie Autoeinbrüche und Drogen-Transporte eingesetzt werden.

Politische Reaktionen und Initiativen

Um diesen besorgniserregenden Trends entgegenzuwirken, befinden sich verschiedene Initiativen in der Umsetzung. So wurde ein Entwurf zur Novellierung des Sicherheitspolizeigesetzes (SPG) vorgelegt, der auf die Vorbeugung gefährlicher Angriffe durch Minderjährige abzielt. Mitte 2024 wurden zudem bundesweit 6.843 Personen angezeigt, darunter 1.756 Minderjährige. In Wien waren 3.755 Personen betroffen, von denen 531 unter 18 Jahren waren. Die Einführung einer Waffenverbotszone am Reumannplatz in Wien seit dem 30. März 2024 zeigt ein weiteres Beispiel für die verstärkten Bemühungen der Polizei, der Jugendkriminalität entgegenzuwirken.

Darüber hinaus wird das Programm „Under18“ für Jugendliche ab etwa zwölf Jahren im Jahr 2025 einen Schwerpunkt bilden. Die Arbeitsgruppe zur Jugendkriminalität gliedert sich in vier Unterarbeitsgruppen: Strafverfolgung, Recht, Jugend und Integration sowie Bildung und Schule. Es bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahmen dazu beitragen werden, die steigenden Zahlen an jugendlichen Straftätern zu senken und eine sicherere Umgebung für alle Bürger zu schaffen.

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Ort Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus, Österreich
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