JJ fordert ESC-Ausschluss Israels: ORF reagiert auf Kontroversen!

Österreichs ESC-Gewinner JJ fordert, dass Israel 2024 nicht am Eurovision in Wien teilnimmt. Der ORF distanziert sich von seinen Aussagen.
Österreichs ESC-Gewinner JJ fordert, dass Israel 2024 nicht am Eurovision in Wien teilnimmt. Der ORF distanziert sich von seinen Aussagen.

Wien, Österreich - Österreichs Eurovision-Gewinner JJ hat in den letzten Tagen kontroverse Aussagen zur Teilnahme Israels am kommenden Eurovision Song Contest (ESC) gemacht. In einem Interview mit der spanischen Zeitung El País äußerte JJ, mit bürgerlichem Namen Johannes Pietsch, seine Wünsche für den ESC 2024, der in Wien stattfinden soll. Er erklärte, dass es „sehr enttäuschend“ sei, dass Israel weiterhin am Wettbewerb teilnimmt, besonders während des aktuellen militärischen Einsatzes in Gaza.

JJ kritisierte die fortdauernde Teilnahme Israels und drückt die Hoffnung aus, dass der nächste ESC in Wien ohne Israel stattfinden wird. „Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt“, so seine klare Ansage. Diese Äußerungen stehen jedoch nicht für die Haltung des Österreichischen Rundfunks (ORF), der betont, dass JJs Aussagen ausschließlich seine Privatmeinung widerspiegeln und nicht in Verbindung mit dem Sender stehen. Der ORF betont, dass beim ESC die künstlerischen Darbietungen und die Musik im Vordergrund stehen sollten, und nicht politische Fragen.

Ein Zeichen gegen den Krieg?

In Bezug auf die Abstimmung beim letzten Wettbewerb, bei dem JJ mit seinem Song „Wasted Love“ den ersten Platz belegte und 436 Punkte erzielte, teile er seine Skepsis: „Ich finde die Abstimmung sehr seltsam“, sagte er, während Israel mit 357 Punkten den zweiten Platz erreichte. Diese Bedenken über die Abstimmung basieren auch auf den Umständen der politischen Lage und der Durchführung des Wettbewerbs.

Die Europäische Rundfunkunion (EBU), die den ESC veranstaltet, verteidigte die Teilnahme Israels. Sie stellt klar, dass sie eine Union von öffentlich-rechtlichen Sendern ist und nicht der Regierungen. Ein Sprecher der EBU hob hervor, wie wichtig der israelische Mitgliedssender KAN ist und betonte die Notwendigkeit, diesen vor Privatisierung oder Schließung durch die israelische Regierung zu schützen. Darüber hinaus ist es der EBU wichtig, den ESC als eine universelle Veranstaltung zu erhalten, die Vielfalt durch Musik fördert.

In einem breiteren Kontext versucht JJ, eine Debatte über die Gleichbehandlung im Wettbewerb anzuregen. Er zieht Vergleiche zwischen der Situation in Israel und Russlands Invasion in der Ukraine, wobei zu beachten ist, dass Russland seit 2022 von der Teilnahme am Eurovision Song Contest ausgeschlossen ist. Diese Diskrepanz hat bei vielen in der Musikwelt zu Diskussionen geführt, einschließlich eines offenen Briefes von 70 ehemaligen Eurovision-Teilnehmern, die ebenfalls für die Exklusion Israels plädieren.

Zukunft des Wettbewerbs und Reaktionen

Die EBU hat bisher noch nicht bestätigt, ob es Änderungen an den Teilnahmebedingungen für zukünftige Wettbewerbe geben wird. EBU-Direktor Martin Green kündigte umfassende Diskussionen mit den teilnehmenden Rundfunkanstalten an, um zu klären, wie mit den aktuellen politischen Spannungen umgegangen werden soll. Die Entwicklungen rund um den ESC und die mögliche Teilnahme Israels werden mit Spannung verfolgt und könnten weitreichende Folgen für die Zukunft des Wettbewerbs haben.

Für den ESC 2025 ist bereits geplant, dass dieser in Basel, Schweiz stattfinden wird, während der Wettbewerb 2024 in Malmö, Schweden stattfindet. JJs Aussagen und die damit verbundenen Diskussionen halten die Thematik geopolitischer Spannungen und kultureller Diversität im Fokus, was für die kommenden Wettbewerbe im Kontext des Eurovision Song Contests von großer Bedeutung bleibt.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Wien, Österreich
Quellen